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Junge Wilde, 23. Mai 2024

„Das macht uns sehr stolz“

NLZ-Direktor Stephan Hildebrandt blickt zurück auf die U21-Spielzeit und voraus auf die kommende Saison in der 3. Liga.

NLZ-Direktor Stephan Hildebrandt
NLZ-Direktor Stephan Hildebrandt

Die U21 ist Regionalliga-Meister und Aufsteiger in die 3. Liga! Mit einem 2:0 gegen die TSG Hoffenheim II entschied der VfB-Nachwuchs am letzten Spieltag ein spannendes Saisonfinale für sich. Es ist der erste Aufstieg des VfB II auf die bundesweite Bühne.

Nach einem starken Saisonstart mit fünf Siegen in Serie und einer guten Hinrunde blieb das Team von Trainer Markus Fiedler zum Ende des Kalenderjahres 2023 dreimal hintereinander sieglos. Am 22. Spieltag lag der VfB auf Rang sechs und hatte zehn Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. Es folgte eine Serie von neun Siegen aus den letzten zwölf Spielen, die die Jungs aus Cannstatt am letzten Spieltag noch an die Tabellenspitze katapultierte.

Eine Mannschaft mit viel VfB-Vergangenheit

Besonderes Merkmal der Mannschaft: Der Großteil der Spieler stammt aus dem eigenen Stall. „Diese Mannschaft trägt extrem viel VfB-Vergangenheit in sich. Viele der Jungs haben über mehrere Jahre unseren Ausbildungsprozess durchlaufen und haben dann in dieser anspruchsvollen Regionalliga den Schritt in die 3. Liga geschafft. Das ist extrem anerkennenswert und macht uns sehr stolz“, sagt Stephan Hildebrandt, Direktor des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ).

Dies lässt sich auch mit Zahlen untermauern: Im Schnitt standen in jeder U21-Startelf der abgelaufenen Saison mehr als acht Spieler, die in den Jahren zuvor schon im VfB-NLZ ausgebildet wurden. „Es ist ein tolles Zeichen, wenn man nicht nur bis zur U19 ausbildet und am Ende eine U21 hat, die nicht den ganz großen Bezug zum Verein hat. Stattdessen zieht sich die Kraft unserer Ausbildung, die über viele Jahre stattgefunden hat, auch bis in die U21“, betont Stephan Hildebrandt. Dieses Merkmal trifft auch auf den Trainerstab zu: Markus Fiedler kam 2015 zum VfB, Co-Trainer Analyse Mischa Leibfarth 2018, Torwarttrainer Thomas Walter sogar schon 2006.

Vertrauen in die VfB-Junioren

Ebenfalls erwähnenswert ist der selbst für eine U21 niedrige Altersschnitt des Teams. „Wir konnten eine sehr junge Mannschaft präsentieren, in der neun A-Junioren das Vertrauen geschenkt wurde. Sie alle hatten ihren Anteil am Aufstieg“, erklärt der NLZ-Direktor. In Summe 5506 Spielminuten sammelten die Junioren Dennis Seimen, Laurin Ulrich, Luca Raimund, Samuele Di Benedetto, Benny Boakye, Alex Azevedo, Rinto Hanashiro und Tom Barth – Bestwert in der Regionalliga Südwest.

Was im Verlauf der Saison und auch beim ausgelassenen Meisterjubel am letzten Spieltag deutlich sichtbar wurde: Die U21 präsentierte sich stets als ein geschlossenes und homogenes Kollektiv. „Wir hatten in den vergangenen Jahren viele Ausnahme-Talente, dieses Jahr hatten wir dazu noch eine Ausnahme-Mannschaft“, brachte es Kapitän Dominik Nothnagel nach der Meisterschaft treffend auf den Punkt.

Ein derart intaktes Mannschaftsgefüge ist insbesondere in einer zweiten Mannschaft, in der einige Spieler häufig bei den Lizenzspielern trainieren und zu den Spielen zur „Zweiten“ dazustoßen, keine Selbstverständlichkeit. „Auf eine zweite Mannschaft wirken große Fliehkräfte. Alle Spieler bei Laune zu halten und eine Gruppe zu formen, die trotz dieser Einflüsse stabil bleibt und den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechterhält, zeugt von großem Geschick des Trainers“, lobt Stephan Hildebrandt.

Talententwicklung auch in Liga 3

Dieses Gefüge wird in der kommenden Saison eine Klasse höher noch größeren Herausforderungen begegnen. In Liga 3 erwarten die Jungen Wilden noch bessere Gegner, aber damit einhergehend auch Wettkampfpraxis und Entwicklungsmöglichkeiten auf einem höheren Niveau. „Diesen Vorteil in unserer Ausbildung wollen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, sondern wollen natürlich nächste Saison die Klasse halten“, blickt Stephan Hildebrandt voraus.

Dennoch steht bei der U21 auch in der 3. Liga der Entwicklungsgedanke weiterhin im Vordergrund. „Es herrscht vom Vorstand über den Sportdirektor bis zum NLZ die klare Überzeugung, dass wir keine Mannschaft zusammenstellen werden, die auf Biegen und Brechen den Klassenerhalt zu Lasten der eigenen Talente bringen soll“, stellt Stephan Hildebrandt klar. „Die 3. Liga ist kein Selbstzweck, sondern eine Chance, unsere Toptalente weiter zu fördern. Dort werden sie Wettkampfreize erfahren, die in besonderer Weise auf ihre Entwicklung einwirken. Sie werden Anpassungszeit brauchen. Dennoch wird es wichtig sein, dass wir unsere eigenen Talente mit entsprechender Spielzeit ausstatten. Da zählt jede Spielminute.“

Nichtsdestotrotz kann es zur kommenden Saison auch Verstärkungen von außerhalb geben. „Wir werden keine wilden Sachen machen“, kündigt Stephan Hildebrandt an. „Wir wollen eine gesunde Struktur aus Führungsspielern und Talenten etablieren. Wenn wir auf dem Transfermarkt aktiv werden, dann wird sich das insbesondere auf Qualitätsspieler fokussieren, die ihre nähere Zukunft im Lizenzbereich haben. Daher arbeiten wir auch eng mit der Scouting-Abteilung der Lizenzspielermannschaft zusammen.“