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VfBfairplay, 7. April 2022

Spaß und Miteinander

Das VfBfairplay-Projekt für inklusive Fußballförderung (PFIFF) leistet mit seinem neuen Baustein „PFIFF macht Schule“ einen weiteren Beitrag für inklusiven Fußball. Halt macht das Projekt derzeit an drei Stuttgarter Schulen/SBBZ, um den Kindern ein besonderes Fußballtraining mit VfB-Flair zu ermöglichen.

„VfB! VfB! VfB!“ im Foyer der Gustav-Werner-Schule in Stuttgart Rot stimmen sich die Mädchen und Jungs lautstark auf das anstehende Fußballtraining ein. Ein paar Liegestütze und Kniebeugen sollen die Nervosität vertreiben. Heute ist ein besonderer Tag. Die Schülerinnen und Schüler der sonderpädagogischen Schule trainieren mit Übungsleitern des VfB-Projekts PFIFF. Mit dabei sind zwei Hauptschulklassen und eine Berufsschulklasse, die sich direkt ins Warm-Up stürzen.

Dribbeln, Farben, Koordination – in der Aufwärmphase ist Konzentration gefragt. „Durch diese Übungen mit verschiedenen Farben oder das gleichzeitige Werfen und Passen mit unterschiedlich großen Bällen wird die linke mit der rechten Gehirnhälfte verbunden“, erklärt Fritz Quien, der seit 17 Jahren Trainer für Fußballer mit mentaler Beeinträchtigung und seit 2017 bei PFIFF als Übungsleiter mit dabei ist. „Es ist schwierig, aber man sieht hier auch die größten Fortschritte zur letzten Trainingseinheit. Und vor allem: Es macht den Kindern jede Menge Spaß.“

Diese vielfältige Bewegungserfahrungen mit dem Schwerpunkt Fußball für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Handicap ist eines der Ziele des VfBfairplay-Projekts für inklusive Fußballförderung (PFIFF), das der VfB gemeinsam mit dem Württembergischen Fußballverband 2017 ins Leben gerufen hat. Jährlich nehmen in Baden-Württemberg etwa 700 Menschen mit Handicap aller Altersstufen das Trainingsangebot wahr. Dies war während der Corona-Pandemie aus vielerlei Gründen nicht möglich, z. B. weil Schüler aus unterschiedlichen Schulen nicht miteinander trainieren durften. Als Reaktion wurde mit „PFIFF macht Schule“ ein neuer Baustein geschaffen. Die Kinder müssen nicht extra zum PFIFF-Training am Stützpunkt kommen, die VfB-Übungsleiter kommen zu den Schulen und bringen alle Trainingsutensilien mit.

Die Gustav-Werner-Schule ist eine von drei Schulen in Stuttgart, die der VfB für das Modellprojekt ausgewählt hat. Ziel ist es, bisher noch nicht am Projekt beteiligten Schulen das PFIFF vorzustellen und die Kinder mit dem Training in ihrem vertrauten Umfeld so zu begeistern, dass sie danach leichter am regulären PFIFF-Training beim VfB teilnehmen. Die beiden anderen Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) sind die Immenhoferschule und die Hasenbergschule, an denen die Schülerinnen und Schüler mit ganz unterschiedlichen Handicaps und Beeinträchtigungen teilnehmen. Eines haben alle gemeinsam: Liebe zum Fußball und Spaß im Training.

PFIFF macht Schule

Ziel: Dauerhafte Kooperation von Schule und Verein

Auf die Schulen kommen keine Kosten zu – der Modell-Aufbau erfolgt stufenweise. Nach zwei Trainings bei der jeweiligen Schule findet das dritte und vierte Training in Kooperation mit einer benachbarten Regelschule statt, so dass der inklusive Gedanke in die Praxis umgesetzt wird. Das letzte Training wird in Kooperation mit einem Verein und unter Einbeziehung von Vereinsvertretern durchgeführt. Wenn die Schule alle Trainings und Termine erfolgreich absolviert hat, erhält sie eine offizielle Zertifizierung als „PFIFF-Modellschule“.

In Stuttgart-Rot lassen sich die PFIFF-Trainer Fritz Quien und Manuel Bierig auf jede Einzelne und jeden Einzelnen ein. Geübt werden Torschuss und Dribbling – kleine Wettkampfsituationen werden dabei mit einfachen Mathematikaufgaben verknüpft, es wird kniffelig. „Wir arbeiten hier in Stufen, müssen oft spontan reagieren, Übungen verändern, anpassen oder einfach länger ausführen lassen. Dann steigern wir sukzessive, statt in kurzen Sequenzen“, erklärt Manuel Bierig, der unter anderem Trainer der VfB-Fußballschule ist und seit elf Jahren soziale Sportprojekte betreut. „Es ist ein ganz anderes Training, bei dem der Spaß im Vordergrund steht. Wenn der Gegenspieler ein Tor schießt, freut sich der andere mit. Es ist ein Miteinander, kein Gegeneinander.“

Das bestätigt auch Melanie Kraut, Schulsozialarbeiterin der Gustav-Werner-Schule, die selbst mittrainiert – darauf haben die Kinder bestanden. „Für die Kinder ist das ein richtiges Highlight und es tut ihnen gut. Seit zwei Wochen fragen sie mich ununterbrochen, wann der VfB kommt. Sie haben sich sehr auf diesen Tag gefreut.“ Es ist sicher nicht das letzte Mal. „Wollt ihr, dass wir wiederkommen?“, fragen die Trainer. Die Antwort wird mit einer Laola-Jubelwelle der Klasse untermalt und ist eindeutig. „Ja!“

Weitere Informationen zum VfBfairplay-Projekt PFIFF