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Club, 4. März 2023

Ein Abend für MV

In Erinnerung an seinen Ehrenpräsidenten vergibt der VfB Stuttgart künftig eine Gerhard-Mayer-Vorfelder-Medaille für gesellschaftliches Engagement. Das gab der VfB bei einer Gedenkfeier am Geburtstag des 2015 gestorbenen „MV“ bekannt.

Der VfB Stuttgart vergibt ab 2024 jährlich am 3. März einen Preis an Menschen und Organisationen, die sich durch ihr besonderes Engagement für Gesellschaft, Ehrenamt oder den Nachwuchsfußball auszeichnen. In der Würdigung seiner Verdienste wird die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung nach dem VfB-Ehrenpräsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder benannt. „Wir können uns keinen besseren Namensgeber für diese Medaille vorstellen“, sagte der VfB-Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle am Freitagabend bei einer Gedenkfeier an Gerhard Mayer-Vorfelder in der Mercedes-Benz Arena.

Der 2015 gestorbene frühere VfB-Präsident, DFB-Präsident und Landesminister wäre am Freitag 90 Jahre alt geworden. Zahlreiche Freunde aus Sport, Politik und Gesellschaft waren aus diesem Anlass der Einladung der Familie und des VfB gefolgt. Darunter Oberbürgermeister Frank Nopper, Ex-Ministerpräsident Günther Oettinger, die Ex-VfB-Präsidenten Manfred Haas und Bernd Wahler, Ex-DFB Präsident Wolfgang Niersbach, Rudi Völler, VfB-Meistertrainer Christoph Daum und VfB-Legenden wie Hansi Müller, Guido Buchwald, Maurizio Gaudino, Günther Schäfer, Peter Reichert und Helmut Roleder.

Anekdoten und Erinnerungen

VfB-Präsident Claus Vogt hob in seiner Begrüßung die Leistungen Mayer-Vorfelders für den VfB hervor, der 25 Jahre lang seinem Verein vorgestanden hatte. Neben zwei Deutschen Meisterschaften, einem DFB-Pokalsieg und zwei internationalen Finals nannte Vogt auch die Modernisierungen des Stadions und den Bau des damals hochmodernen Clubgeländes 1981. „Immer, wenn ich in das Haus mit dem roten Dach gehe, erinnere ich mich daran, wie ich Gerhard Mayer-Vorfelder dort als kleiner Junge auf der Treppe getroffen habe. Ich habe ihn gebeten, dass wir Deutscher Meister werden, und er hat mir, eine Roth-Händle rauchend, versprochen, dass der VfB dafür alles unternehmen werde. Und in derselben Saison 1983/1984 wurden wir dann tatsächlich Meister.“

Jeder Gast hatte eigene Anekdoten und Erinnerungen von Begegnungen mit „MV“, wie Gerhard Mayer-Vorfelder in seiner zweiten Familie, dem VfB, genannt wird. Sowohl in den vielen Gesprächen untereinander als auch auf der Bühne wurde MV bei allen Leistungen vor allem als Mensch gewürdigt. Warmherzig, humorvoll, intelligent, einnehmend waren Worte, die häufig fielen. Dass MV Zeit seines Lebens auch immer wieder aneckte und gegen Widerstände und Widerspruch für seine Überzeugungen einstand, stellten Nopper und Oettinger als Eigenschaft in den Vordergrund, die in der Politik heute zu oft fehlten.

Sportliche Erfolge

Christoph Daum betonte den Anteil Mayer-Vorfelders am Weltmeistertitel 2014, dessen Basis er als DFB-Präsident mit der Einführung der Stützpunkttrainings und der Nachwuchsleistungszentren gelegt habe. Auch Mayer-Vorfelders Bedeutung für den Meistertitel 1992 würdigte Daum. „Er hat jeden im Team und im Verein mitgenommen und damit den Geist und den Zusammenhalt geschaffen, der diese Meisterschaft erst ermöglichte“, sagte der Meistertrainer. Wenn es Probleme gab, habe MV mit der Begrüßung „Wie kann ich helfen?“ mitten in der Nacht bei ihm vor Tür gestanden und bis in den frühen Morgen gemeinsam nach Lösungen gesucht. Wenn der Präsident allerdings zum Gespräch in die Räume des Ministeriums gebeten habe, sei es eher ungemütlich geworden, erzählte Daum. „Nachtragend war er aber nie, bei ihm galten dieselben Regeln wie auf dem Platz: Nach dem Spiel ist es vorbei.“

Marion Mayer-Vorfelder ließ die Gäste am privaten Leben des Multifunktionärs teilhaben und dankte  im Namen der Familie dem gesamten VfB für die Wertschätzung ihres Vaters. „Wir alle werden immer VfB-Fans sein“, sagte sie.

Gesellschaftliches Engagement

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand auch das Engagement des VfB Stuttgart und von Gerhard Mayer-Vorfelder persönlich für die Kinderkrebs-Nachsorgeklinik Tannheim. Der VfB hatte die Gründung dieser einzigartigen Einrichtung ab 1992 unter anderem mit der Stiftung eines VfB-Hauses mit ermöglicht und unterstützt die Klinik seit der Eröffnung 1997 über VfBfairplay. Generationen von VfB-Profis haben Tannheim seitdem besucht, auch in der diesjährigen Länderspielpause im März wird das Team um Cheftrainer Bruno Labbadia wieder einen Nachmittag mit den jungen Patienten in der Klinik verbringen.

Tannheim-Geschäftsführer Roland Wehrle erinnerte daran, dass die Einrichtung ohne den Einsatz von Gerhard Mayer-Vorfelder nicht entstanden wäre. Es sei der damalige VfB-Präsident und baden-württembergische Finanzminister gewesen, der den alles entscheidenden Bankkredit vermittelt sowie Mittel des Landes freigegeben habe. Auch der VfB sammelte seinerzeit mehr als 500.000 Mark und machte auf das Projekt aufmerksam – eine Leistung, die Mayer-Vorfelder selbst bei der Eröffnung 1997 als vergleichbar mit den Meistertiteln und Pokalsiegen des Vereins einordnete.

„Heute ist der Einsatz eines Profifußball-Clubs für ein solches Nicht-Fußball-Projekt normal. Aber Anfang der 90er Jahre war es das nicht. Es war außergewöhnlich und damit hat Gerhard Mayer-Vorfelder den Grundstein für das gesellschaftliche und soziale Engagement des VfB Stuttgart gelegt“, sagte Alexander Wehrle. Dieses Engagement soll zum 1. Juli in einer eigenen Stiftung gebündelt werden, die künftig alle VfBfairply-Projekte übernimmt – auch die Unterstützung für Tannheim. Dazu zitierte Wehrle die Rede Mayer-Vorfeldes bei der Tannheim-Eröffnung 1997: „»Aber es darf sich jetzt nicht die Zufriedenheit breitmachen. Es wäre jetzt wirklich wünschenswert, dass wir noch einige Spenden aus Konto bekommen.« Und wer würde Gerhard Mayer-Vorfelder hier widersprechen?“

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