Von außen wirkt es eher unscheinbar. Doch hinter den Mauern im Parterre des Hauses in der Kernerstraße 8 am Stuttgarter Stöckach fassten am 9. September 1893 im dort gelegenen Gasthaus „Zum Becher“ 20 junge Sportbegeisterte den historischen Beschluss, mit dem FV Stuttgart 1893 den älteren der beiden Vorgängervereine des VfB zu gründen.
Anlässlich dieses sich zum 127. Mal jährenden Ereignisses hat VfB Präsident Claus Vogt an diesem Mittwoch Vertreter der Stadt Stuttgart sowie der Gremien des Vereins und der VfB Stuttgart 1893 AG an dieser vereinsgeschichtlich bedeutenden Stätte eingeladen, um diese Begebenheit gebührend zu würdigen. Vor den Augen der ebenfalls anwesenden Nachfahren aus der Familie des Gründungsmitglieds und ersten langjährigen Präsidenten Alexander Glaeser, der bis 1908 über mehr als ein Jahrzehnt die Geschicke des Vereins leitete, erläuterte Vogt in einer kurzen Ansprache seine Initiative zur Einrichtung dieser Gedenktafel: „Seit den jugendlichen Rugbyspielern von damals ist viel Zeit vergangen. Der Fußball-Sport ist ein anderer geworden, die Vereine größer und professioneller und die Fangemeinde leidenschaftlicher denn je. Doch unsere Wurzeln hier in Stuttgart sind geblieben. Gerade dort, wo sich viel verändert, ist es wichtig, dass wir uns selbst treu bleiben, dass wir nicht aus den Augen verlieren, wo wir herkommen und wie wir einmal gestartet sind. Mir ist es ein ganz persönliches Anliegen, dass der Ort, wo alles begann, wo wichtige Teile unserer VfB Wurzeln liegen, auch dauerhaft im Stadtbild sichtbar wird.“
Vogt zeigte sich bei der gemeinsam mit den jüngsten Vertretern der Familie Glaeser, Coco Sophie und Amadeus Max, durchgeführten feierlichen Enthüllung stolz auf die lange Geschichte des VfB. Er dankte den Eigentümern des Hauses in der Kernerstraße 8 für ihre Erlaubnis zur Anbringung der Erinnerungstafel an ihrem Gebäude und brachte dabei seine Hoffnung zum Ausdruck, dass „dies in Zukunft für jeden VfBler zum Pflichtprogramm eines Stadtrundgangs in der Landeshauptstadt gehören sollte.“