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Profis, 18. Februar 2022

"Wir wollen unbedingt drei Punkte holen"

Im Interview mit der stadion aktuell spricht Tiago Tomás vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum über seine ersten Wochen beim VfB, die Wilhelma und den Unterschied zum Fußball in Portugal.

Hallo Tiago, wie wird dein Nachname richtig ausgesprochen?

Tiago: „Die Betonung bei „Tomás“ liegt auf der zweiten Silbe, die dann wie ein „sch“ ausgesprochen wird.“

Wie sehen deine Deutsch-Kenntnisse aus?

Tiago: „Ich bin dabei, die Sprache zu lernen. ‚Servus, ich bin Tiago‘ war der erste Satz, den ich gelernt habe. Aber das reicht natürlich noch nicht, um ein Gespräch zu führen (lacht).“

Viel schöner ist es ja sowieso, Tore sprechen zu lassen. Wie blickst du auf deine ersten Einsatzminuten im Brustring-Trikot zurück?

Tiago: „Ich habe mich natürlich sehr über meine ersten beiden Treffer für den VfB gegen Bayer 04 Leverkusen gefreut. Das gibt mir Selbstbewusstsein für die nächsten Aufgaben. Leider haben wir keine Punkte mitgenommen. Wir haben ein junges, talentiertes Team. Wir sind sehr ehrgeizig und wollen uns jeden Tag verbessern, um möglichst bald wieder positive Ergebnisse zu erzielen.“

Nach deinem Treffer gegen Leverkusen hast du einen deiner Schienbeinschoner gezückt und in die Kamera gehalten. Was hatte es damit auf sich?

Tiago: „Es war ein Gruß an die Menschen, die mir wichtig sind und die immer hinter mir stehen, meine Familie und meine Freunde. Sie sind mit Fotos auf meinen Schienbeinschützern abgebildet.“ 

Du bist das erste Mal in deiner Karriere von deiner Heimat in Lissabon entfernt. Wie sind deine ersten Eindrücke?

Tiago: „Neues Land, neue Sprache, neue Kultur – noch ist es alles etwas ungewohnt für mich. Da ich aber ein offener Mensch bin, habe ich keine Zweifel daran, mich hier schnell zu integrieren. Alle helfen mir dabei, mich beim VfB schnellstmöglich wohlzufühlen. Außerdem erhalte ich Unterstützung von meiner Familie und meinen Freunden, die mich nach Stuttgart begleitet haben. Ich glaube, ich kann mich hier schnell wie zu Hause fühlen. Allerdings könnte das Wetter besser sein. In Lissabon scheint öfter die Sonne. (lacht)

Was waren deine Gedanken, als du vom Interesse des VfB gehört hast?

Tiago: „Zuletzt bin ich bei Sporting nicht mehr auf meine gewünschten Einsatzzeiten gekommen, deshalb haben wir uns nach einer Möglichkeit umgesehen, Spielpraxis bei einem anderen Club zu sammeln. Als ich vom Interesse des VfB gehört habe, war ich sofort begeistert. Der Verein gehört zu den Größten in Deutschland mit einer großen Historie. Ich habe mir im Vorfeld Spiele des VfB im Internet angeschaut, um einen Eindruck zu gewinnen. Es hat mich überzeugt. Ich bin glücklich, dass es geklappt hat.“

Das sind wir auch! Hast du schon etwas von der Stadt sehen können?

Tiago: „Ich habe mir mit meinen Freunden aus Portugal, die mich nach Stuttgart begleitet haben, sofort einen Plan gemacht, was wir besichtigen können. Wir waren zum Beispiel auf dem Fernsehturm und in der Wilhelma.“

In den sozialen Netzwerken hast du ein Bild gepostet, wie du sogar einen Elefanten berühren durftest. Wie ist denn das zustande gekommen?

Tiago: „Wir waren am Nachmittag bei den Elefanten, kurz bevor die Wilhelma schloss. Da die Elefanten schon auf dem Weg ins Gehege waren, bot uns ein Tierpfleger an, die Tiere von Nahem anzusehen. Es war sehr eindrucksvoll, neben so einem großen Tier zu stehen.“

Du bist also jemand, der in seiner Freizeit sehr gerne Aktivitäten unternimmt?

Tiago: „Ich mag es auch, auf der Couch zu liegen und Serien zu schauen. Aber ich möchte sehr gerne meine neue Umgebung, die Stadt, die Menschen und die Kultur, kennenlernen.“

Über die sozialen Netzwerke hast du in den vergangenen Tagen immer wieder mit Goncalo Paciencia, Stürmer von Eintracht Frankfurt, kommuniziert. Woher kennt ihr euch?

Tiago: „Wir sind bei derselben Berateragentur, daher kennen wir uns. Nachdem mein Wechsel zum VfB feststand, hat mir sofort geschrieben, dass ich mich immer an ihn wenden kann, wenn ich eine Frage habe.“

Er hat seine Jugend bei Porto verbracht. Wieso hast du dich für Sporting Lissabon entschieden?

Tiago: „Damals stand ich vor der Entscheidung: Sporting oder Benfica? Ich habe mich für Sporting entschieden, da sie dort einer der besten Jugendakademien im Fußball haben. Dort ergab sich die beste Möglichkeit für mich, Profifußballer zu werden. Außerdem war auch Cristiano Ronaldo ein Grund, der seine Anfänge ebenfalls bei Sporting gemacht hat."

Hast du bereits jetzt schon einen Unterschied zum Fußball in Portugal und Fußball in Deutschland feststellen können?

Tiago: „In der Bundesliga ist das Spiel intensiver und körperbetonter. Es geht während des Spiels mehr hin und her. In Portugal wird sehr viel Wert auf Technik gelegt. Die Atmosphäre in den deutschen Stadien ist beeindruckend. Hier in Stuttgart sind die Fans sehr leidenschaftlich. Das gefällt mir.“

Gegen den VfL Bochum wartet ein wichtiges Spiel auf euch. Wie schätzt du die Aufgabe ein?

Tiago: „Es ist zurzeit nicht einfach, weil wir zuletzt keine positiven Ergebnisse erzielt haben. Aber wir haben eine gute Mannschaft. Mit der Unterstützung der Fans wollen wir unbedingt die drei Punkte holen.“