Zwei Pflichtspiele liegen in dieser Woche hinter dem VfB. Zwei Pflichtspiele, in denen bei der Mannschaft mit dem Brustring nicht alles optimal lief, in denen die Jungs aus Cannstatt aber auch ihren Willen zum Siegen unter Beweis stellten. Jüngst am Samstag im zweiten Heimspiel der Zweitliga-Saison 2019/2020 gegen den FC St. Pauli.
Lange mussten sich die VfB Spieler gegen einen defensiv kompakt auftretenden Gegner gedulden, ehe sie den entscheidenden Treffer durch Nicolas Gonzalez bejubeln konnten. In der 90. Minute traf der eingewechselte Argentinier nach einer guten Flanke von Borna Sosa, der schon im ersten Heimspiel gegen Hannover 96 einen Treffer vorbereitet hatte. Dieses späte Tor zum 2:1-Endstand war auch Ausdruck dafür, dass die VfB Spieler jederzeit an ihre Chance glauben und sich nicht von ihrem Weg abbringen lassen – auch nicht, wenn es zunächst nicht nach Wunsch verläuft, wie in der ersten Hälfte. Obwohl die Wasenelf vom Anpfiff an das aktivere Team war, fehlte zunächst Tempo und Durchschlagskraft im Offensivspiel - und dann gingen die Gäste durch Mats Möller Daehli auch noch in Führung. Wer nun aber dachte, dass die bis zu diesem Zeitpunkt vergeblichen Angriffsbemühungen und der Rückstand die Elf von Tim Walter aus dem Tritt bringen würde, sah sich getäuscht.
Standardsituationen als Stärke
Die Spieler mit dem Brustring zogen unbeirrt ihr Spiel durch: aktiv und nach dem Seitenwechsel nun auch zielstrebiger vor dem gegnerischen Tor. „Wir haben Herz gezeigt und auch das macht diese Mannschaft aus“, sagte Daniel Didavi. Was das Team zudem in der noch jungen Saison auszeichnet, ist die Stärke bei Standardsituationen. So war ein Eckball Ausgangspunkt des Ausgleichstreffers durch Marc Oliver Kempf in der 60. Minute. Damit hat der VfB in jedem seiner bisherigen vier Pflichtspiele der Saison einen Treffer nach einem Freistoß oder einem Eckball erzielt.
In der verbleibenden halben Stunde nach dem Ausgleich, war vom Team mit dem Brustring weiterhin indes viel Geduld gegen die disziplinierten Gäste gefragt. Und auch in der Schlussphase verfielen die Jungs aus Cannstatt nicht kopflos in Aktionismus, sondern suchten mit Bedacht die entscheidende Lücke im gegnerischen Defensivverbund. „Meine Mannschaft ist beharrlich drangeblieben. Das Team war bis zum Ende davon überzeugt, dieses Spiel noch zu gewinnen“, sagte der VfB Cheftrainer Tim Walter und ergänzte: „Dafür gilt der Mannschaft ein Riesenkompliment, dass sie es bis zum Ende durchgezogen hat.“
Dank ihrer Beharrlichkeit belohnten sich Daniel Didavi und seine Mitspieler mit dem zweiten Heimsieg im zweiten Heimspiel der Saison. Der VfB bleibt damit auch nach dem vierten Pflichtspiel der Saison ungeschlagen. Nach dem Erfolg am Samstag stand indes am Sonntagvormittag die Startelf-Spieler eine Regenerationseinheit auf dem Programm – auch für Marc Oliver Kempf, der mit Oberschenkelproblemen am Vortag ausgewechselt worden war sowie Pascal Stenzel, der in der Schlussphase ebenfalls mit Problemen am Oberschenkel zu kämpfen hatte. Beide werden voraussichtlich nach dem freien Montag am Dienstag wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Währenddessen absolvierten die nicht zum Einsatz gekommenen Akteure ein Spielersatztraining.