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Club, 26. Mai 2024

Langersehnt und hochverdient

Nach einer Wartezeit von 32 Jahren war es am 26. Mai 1984 endlich wieder so weit: Der VfB feierte nach 1950 und 1952 den dritten Deutschen Meistertitel in seiner Vereinsgeschichte – das war heute vor exakt 40 Jahren.

Der erste Titelgewinn des VfB in der Bundesliga war das Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleistung und der Höhepunkt einer Entwicklung, die ihren Anfang nach dem Wiederaufstieg 1977 genommen hatte. Hier ein Rückblick auf eine Saison, die für alle Zeiten ihren festen Platz in den Annalen des innehaben wird.

Gelungene Weichenstellungen

Der VfB hatte sich seit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga im Jahr 1977 sukzessive in den oberen Tabellenregionen der höchsten deutschen Spielklasse etabliert und dabei mehrfach einen Titelgewinn nur knapp verpasst. Auf dem Cannstatter Wasen setzte man daher vor der Saison 1983/1984 im Kern weiterhin auf bewährte Kräfte wie Hermann Ohlicher, Karl Allgöwer, Günther Schäfer, die Förster-Brüder Karlheinz und Bernd, Asgeir Sigurvinsson, Peter Reichert und Helmut Roleder. Zudem wurde der zwei Jahre zuvor runderneuerte Kader mit Dan Corneliusson vom schwedischen UEFA-Cup-Sieger IFK Göteborg, Rainer Zietsch und – allen voran – Guido Buchwald zielgerichtet verstärkt.

Konstanz in der Hinrunde

Derart aufgestellt, startete der VfB mit seinem optimistisch gestimmten Trainer Helmut Benthaus erfolgreich in die Saison und kam in einen positiven Lauf, der sich über die gesamte Hinrunde manifestierte. Insgesamt kassierte der VfB in den ersten 17 Spielen nur zwei Niederlagen und gewann nicht zuletzt aufgrund seiner kontrolliert offensiven Spielweise auch gegen die Titelfavoriten aus Hamburg, München, Köln und Bremen, was schließlich zur ersten Herbstmeisterschaft in der weiß-roten Bundesligageschichte führte.

Kampfgeist in der Rückrunde

Der Start in die Rückrunde misslang mit einer 0:1-Niederlage in Braunschweig, an das sich ein Auf und Ab anschloss, sodass sich der VfB nach dem 25. Spieltag auf dem vierten Tabellenplatz wiederfand. Vielen Unkenrufen zum Trotz berappelte sich der nun wieder konstant auf hohem Niveau spielende VfB und arbeitete sich wieder Platz für Platz hinauf. Nach 32 Spieltagen herrschte an der Spitze der Bundesliga-Tabelle ein dichtes Gedränge. Der VfB befand sich auf Platz eins, punktgleich mit dem Hamburger SV. Zwei Punkte dahinter der FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach, dicht gefolgt vom SV Werder Bremen mit einem weiteren Punkt Abstand.

Entscheidung im Weserstadion

Am vorletzten Spieltag musste die Mannschaft von Helmut Benthaus schließlich im Weserstadion zu Bremen antreten. Das Spiel wogte hin und her, bis der VfB-Mittelfeldregisseur Asgeir Sigurvinsson in der 62. Spielminute in den Winkel traf. Dem Ausgleich der Bremer durch Benno Möhlmann folgte in der 82. Minute die Entscheidung in diesem Spiel, nachdem der Bremer Torhüter Dieter Burdenski einen Freistoß von Bernd Förster nur abprallen lassen konnte und Hermann Ohlicher den Nachschuss in den Maschen des Bremer Tores unterbrachte. Als wenig später die Meldung durchsickerte, dass der Hamburger SV gegen Eintracht Frankfurt eine Niederlage kassiert hatte, war allen Beteiligten klar, dass die Entscheidung im Titelrennen für den VfB ausgefallen war. „Dann sind wir ja Meister!“ rief der sonst stets um Beherrschung bemühte und nach der Saison zum Trainer des Jahres gekürte Helmut Benthaus aus und stürmte auf das Spielfeld. Obwohl der der VfB das Gastspiel des amtierenden Meisters Hamburger SV am letzten Spieltag noch zu überstehen hatte, war es angesichts der Tatsache, dass der VfB die mit Abstand beste Defensive der Bundesliga stellte, nämlich fast ausgeschlossen, dass die Hanseaten einen notwendigen 5:0-Kantersieg im Neckarstadion erreichen würden.

Triumph in Stuttgart

Die 0:1-Niederlage gegen den HSV konnte die Stimmung am 26. Mai 1984 im mit 71.000 Zuschauern bis zum Bersten gefüllten Neckarstadion schließlich nicht mehr trüben. Als Mannschaftskapitän Karlheinz Förster die Meisterschale in die Höhe hob, machte sich eine Welle unbändiger Freude breit, die sich alsbald vom Cannstatter Wasen über die gesamte Landeshauptstadt ergoss. Nachdem der vielumjubelte Korso der Spieler, Trainer und Offiziellen samt Schale den Stuttgarter Rathausplatz erreicht hatte, blieb dieser für eine lange und bis heute unvergessene Nacht das Zentrum weiß-roter Glückseligkeit.

Die Meisterhelden des VfB

Anlässlich des 40. Jahrestages des Gewinns der Deutschen Meisterschaft dankt der VfB noch einmal von ganzem Herzen all seinen Meisterhelden von 1984, die mit ihren Leistungen ein einzigartiges Kapitel in der weiß-roten Vereinsgeschichte geschrieben haben! In der VfB-Meistermannschaft, die bald auch an anderer Stelle noch gebührend geehrt werden wird, kamen die folgenden Spieler zum Einsatz: Karl Allgöwer, Guido Buchwald, Dan Corneliusson, Bernd Förster, Karlheinz Förster, Achim Glückler, Armin Jäger, Walter Kelsch, Thomas Kempe, Rudi Lorch, Hans-Peter Makan, Andreas Müller, Kurt Niedermayer, Hermann Ohlicher, Peter Reichert, Helmut Roleder, Günther Schäfer, Asgeir Sigurvinsson, Rainer Zietsch; Trainer Helmut Benthaus, Co-Trainer Willi Entenmann.