Es war ein intensives Spiel am Samstagabend zwischen dem VfB und dem FC Bayern München in der mit 47.800 ausverkauften Mercedes-Benz Arena. Dies zeigt ein Blick auf die Laufstatistiken beider Mannschaften: Die VfB-Spieler legten insgesamt 124,81 Kilometer zurück, die der Bayern 125,33 Kilometer. Allein Genki Haraguchi spulte auf Seiten des VfB fast 13 Kilometer ab (12,88 Kilometer). In keiner anderen Partie des 23. Spieltags am Freitag und Samstag legten die Akteure solch weitere Strecken zurück – noch nicht einmal beim Aufeinandertreffen der beiden laufstärksten Teams der Liga zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem 1. FC Köln (beide Teams 121 Kilometer).
"An einem Strang gezogen"
Intensiv und vor allem mutig startete der VfB auch in die Begegnung mit den Münchnern. Früh versuchten in vorderster Reihe Silas & Co. den Spielaufbau des Gegners zu stören. „Wir waren wachsam. Es war zu sehen, dass wir unbedingt wollten, gierig waren“, sagte der VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nach der Partie und fügte an: „Wir hatten auch Balleroberungen, nach denen wir teilweise die falsche Entscheidung getroffen haben.“ Und auch Cheftrainer Bruno Labbadia bemängelte: „Wir hätten mehr Kapital daraus schlagen müssen.“
Lange hielt der VfB das Spiel offen, verpasste nach einer Ecke in der 37. Minute die Führung nur knapp, als sich Konstantinos Mavropanos im Luftduell gegen Bayerns Torhüter Yann Sommer durchsetzte und letztlich Verteidiger Matthijs de Ligt den aufs Tor trudelnden Ball in höchster Not klärte. Der Niederländer in Diensten des FC Bayern war es dann, der den Meister nur zwei Minuten später mit seinem Distanzschuss in Führung brachte. Den zweiten Treffer legten die Bayern in der 62. Minute durch Eric-Maxim Choupo-Moting nach. „Nach dem 0:2 haben wir Moral gezeigt, haben nicht aufgegeben, schaffen den Anschluss und haben danach noch die Chance auf den Ausgleich“, sagte Fabian Wohlgemuth. Die Einwechselspieler wie Tiago Tomas, Vorlagengeber beim 1:2, Juan Perea, Torschütze, oder auch Tanguy Coulibaly brachten noch einmal frischen Wind in das VfB-Spiel. Trotz des Aufbäumens blieb dem VfB ein Punktgewinn verwehrt.
Dennoch kann das Spiel gegen den Meister als Anhaltspunkt für die kommenden Partien dienen. „Wir haben eine Reaktion gezeigt. Einer ist für den anderen gerannt, alle haben an einem Strang gezogen. Das wird auch in den kommenden Wochen entscheidend sein“, sagte Waldemar Anton. Mannschaftlich geschlossen gilt es auch das Auswärtsspiel am kommenden Samstag beim amtierenden Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt anzugehen (Anstoß 15:30 Uhr, im VfB-Liveticker und VfB-Radio). Im Duell mit den Hessen wird es voraussichtlich nicht minder intensiv.