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Profis, 24. August 2019

„Wir müssen mit der gleichen Geduld weiterspielen“

Am Tag nach dem 0:0 in Aue zeigen sich die Protagonisten beim VfB selbstkritisch ob der eigenen Chancenverwertung und äußern ihr Unverständnis über die Schiedsrichterentscheidungen.

Die Nacht war kurz. Erst ein paar Minuten nach 2 Uhr war der VfB Tross Samstagfrüh vom Auswärtsspiel in Aue an der Mercedesstraße zurückgekehrt – und nur wenige Stunden später fand sich das Team von Cheftrainer Tim Walter schon wieder am Clubzentrum ein. Gemeinsames Frühstück, Besprechung, Regenerationseinheit für die Spieler, die im Einsatz waren, und ein Spielersatztraining für diejenigen, die in Aue nicht oder nur ganz kurz spielten. Die Stimmung, die dabei herrschte: Enttäuschung und Unverständnis.

Enttäuschung, weil das Team am Abend zuvor trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 0:0 hinausgekommen war. Die Statistik spricht dabei eine klare Sprache. So hatte der VfB in der ersten Hälfte über 80 Prozent Ballbesitz sowie im gesamten Spiel immer noch 74 Prozent Ballbesitz, obwohl die Jungs aus Cannstatt mehr als 30 Minuten in Unterzahl spielten. Und auch die Anzahl der gespielten Pässe (VfB 696, Aue 247), von denen auf Seiten des VfB 92 Prozent ankamen, zeigt welch großen Aufwand die Elf von Tim Walter betrieb. Zudem kam die Mannschaft mit dem Brustring auf zwölf Torschüsse, darunter die eine oder andere Großchance. Doch all das zahlte sich nicht in Form des angestrebten Auswärtssieges aus. „Wir sind entsprechend enttäuscht, weil wir unbedingt gewinnen wollten. Wir hatten einige gute Möglichkeiten, waren aber nicht konsequent genug im Abschluss, um ein Tor zu erzielen“, sagt Tim Walter, „aber ich bin auch sehr zufrieden mit meinem Team, weil wir uns gegen einen tiefstehenden Gegner sehr viele Torchancen herausgespielt haben.“ Und das stimmt zuversichtlich für die nächsten Aufgaben. „Wir müssen mit der gleichen Geduld weiterspielen“, sagt Sportdirektor Sven Mislintat, „wenn wir diese Spiele konstant so spielen, so wenig zulassen, aber gleichzeitig auch genug Chancen kreieren, werden wir Tore machen – die Qualität haben. Wir haben in unserem Kader unheimlich Qualität, die sich durchsetzen wird, wenn wir sie immer wieder auf den Platz bringen.“

Soweit die Einschätzung zu dem, was der VfB selbst beeinflussen kann. Doch es spielte am Freitagabend auch der Part eine Rolle, auf den Tim Walter und seine Mannschaft keinen Einfluss hat – der Schiedsrichter. „Eigentlich wollten wir nichts zu Schiedsrichterleistungen sagen, so wie wir das nach dem Spiel in Heidenheim nicht getan haben, als es das sehr extreme Foulspiel gegen Santiago Ascacibar gab. Und wie wir es auch nach dem Spiel in Rostock nicht getan haben“, sagt Sven Mislintat, „wir haben aber schon im Laufe des Spiels in Aue gemerkt, dass es auch nichts nutzt zu schweigen. Dieses Spiel war in der gesamten Spielleitung schwierig für uns zu verstehen.“ Unverständlich waren dabei nicht nur die gewichtigen Entscheidungen in der 32. Minute, als dem VfB nach einem Foul von Aues Calogero Rizzuto im Strafraum an Nicolas Gonzalez ein Elfmeter verwehrt blieb, und in der 66. Minute, als es im Duell zwischen Borna Sosa und Clemens Fandrich in Aues Strafraum zu einem Kontakt der beiden kam und Borna Sosa zu Boden ging, aber Schiedsrichter Felix Zwayer ihm das als Schwalbe auslegte. Die Folge: Weil der VfB Verteidiger bereits mit Gelb verwarnt war, musste er nun mit Gelb-Rot vom Platz.