Schwitzen verboten! Unter dieser Vorgabe sind Sven Ulreich, Christian Gentner und Martin Harnik heute Morgen vor dem Mannschaftsfotoshooting angetreten. Schließlich wurden die drei VfB Kicker mit Farbe besprüht. Der Brustring, das Wappen, der Stern, das Emblem der Mercedes-Benz Bank – in feinster Kleinarbeit hat der Mögglinger Bodypainting-Weltmeister Udo Schurr mit seinem Kollegen Markus Elter die Profis angemalt. "Es war etwas kalt beim Sprühen, aber nicht unangenehm", sagte Ulreich, dessen Körper bislang noch nicht in Farbe gehüllt wurde. Der Torhüter lobte die Arbeit des Künstlers: "Respekt, wie genau das ist."
Auch als Farbmodel konzentriert: Sven Ulreich
Ein Kompressor drückt Luft in einen Schlauch, der zu einer Düse führt. Diese ist mit den Farben – weiß, rot, gelb, schwarz – gefüllt. In einem Miniröhrchen bündelt sich die Pressluft, und wenn Schurr mit der "Luftpistole" abdrückt, schiebt sich eine Nadel an der Spitze der Vorrichtung zurück. Dadurch strömt die Farbe nach außen auf den Körper. Je stärker er drückt, desto größer ist der Farbradius.
Schweißtreibend für den Künstler
Während Ulreich, Harnik und Gentner zwischen den Sprühphasen immer wieder ausruhen können, ist Schurrs Hemd klatschnass geschwitzt. Die Arbeit erfordert höchste Konzentration, das ist offensichtlich äußerst anstrengend. „Vor allem, weil wir in kurzer Zeit ein gutes Ergebnis erzielen müssen“, sagt Schurr, der knapp eine Stunde für das Körpertrikot Zeit hatte. Gentners Fazit fiel dementsprechend positiv aus: "Ich war erstaunt, wie gut das ging. Die Jungs haben das super gemacht."
Die Arbeit begann für Schurr und Elter aber schon weit vor dem eigentlichen Painting-Act. Schließlich mussten sie die Schablonen des Vereinsemblems sowie den Schriftzug der Mercedes-Benz Bank herstellen. In Handarbeit. Originalgetreu.
Mit einer zeitlichen Punktlandung beendete Schurr dann auch den finalen Pinselstrich, sodass die Profis pünktlich zum Ablichten der Sponsoren- und Mannschaftsbilder antraten. Details wie die Konturen des Wappens werden nämlich nach dem Besprühen noch mit dem Pinsel betont. Unterdessen sollten die Werke nach den jeweiligen Schritten mit den verschiedenen Schablonen ab und an geföhnt werden. Sonst verschmieren die Farbschichten.
Gentner will dennoch kein echtes Tattoo
Aber kein Problem, wenn das mal passiert: Schurr besserte kleine Fehler mit einem Wattestäbchen aus, und schon strahlte das Wappen wieder wie auf dem echten Trikot. "Es war gar nicht anstrengend“, sagte Gentner. Dennoch ist er einem echten Tattoo noch nicht näher gekommen. „Da bin ich jungfräulich, und das wird bis auf weiteres auch so bleiben. Vielleicht mach ich mir mal eins, wenn ich Kinder bekomme."
Heute galt es aber erst einmal gut auszusehen und im Körpertrikot stramm für das Fotoshooting der Mercedes-Benz Bank zu posieren. Danach verschwand das Farbenwerk für die Mannschaftsbilder unter dem richtigen Trikot. Doch die Kunst hielt. Der Brustring mit dem Schriftzug war bei Gentner jedenfalls auch noch nach der Bildersession tadellos zu erkennen. Anti-Schwitz-Auftrag erfüllt.