Das sonntägliche Trainingsprogramm begann heute früher als gewöhnlich beim VfB: Bereits um 8.00 Uhr traten die Bundesligaprofis und auch der Kader des VfB II zu einer ganz besonderen Form der Leistungsdiagnostik an. Nicht Schnellkraft oder Laktatwerte waren hierbei gefragt, sondern im wahrsten Sinne des Wortes ein gutes Auge.
Im Imtech Business Center führte die medizinische Abteilung des VfB in Zusammenarbeit mit der Initiative Vision@Sports ein Augenscreening durch, das speziell für Profisportler konzipiert ist. Derart umfassende Augentests sind im Fußball noch nicht alltäglich. Andere Topathleten, beispielsweise die deutschen Biathleten, setzen schon länger darauf - und das mit Erfolg.
Neun Stationen zu absolvieren
An insgesamt neun Stationen blickten die Mitarbeiter von Vision@Sports mit High-Tech Serdar Tasci, Sven Ulreich, Tobias Rathgeb und Co. tief in die Augen, um zu ermitteln, wie gut es um die Sehkraft der VfB-Spieler bestellt ist. Denn im Spitzenfußball reichen 70 Prozent Sehstärke, die vonnöten ist, um in Deutschland den PKW-Führerschein machen zu können, bei Weitem nicht aus.
Die Augentests an diesem Sonntagsvormittag beinhalteten neben dem klassischen Messen der statischen Sehschärfe unter anderem auch eine Überprüfung der peripheren Wahrnehmung sowie der Hand-Augen-Koordination, eine Analyse der Tränenfilmqualität und die Kontrolle des Kontrast- und Farbensehens.
Hierbei erfuhren die VfB-Spieler nebenbei zugleich, dass - rein statistisch gesehen - jeder zehnte Mann von einer Rot-Grün-Schwäche betroffen ist.
Diashow
"Im Fußball macht das Training nach wie vor 90 Prozent des Leistungsvermögens aus, aber es lohnt sich dennoch, Bausteine wie dieses Augenscreening oder weitere leistungsdiagnostische Maßnahmen regelmäßig in die tägliche Arbeit zu integrieren, um das ein oder andere zusätzliche Prozent abrufen zu können", betonte VfB-Cheftrainer Bruno Labbadia, für dessen Spieler heute natürlich auch eine Trainingseinheit auf dem Platz auf dem Programm stand.