Am Ende der Pressekonferenz, auf der Gotoku Sakai offiziell den Medienvertretern vorgestellt wurde, ergriff der Japaner nochmals das Wort. "Ein gutes neues Jahr. Mein Name ist Gotoku Sakai. Ich freue mich, dass ich beim VfB spielen darf. Vielen Dank." Gemeinsam mit VfB-Japan Scout Takashi Kawagishi hatte "Go", wie Sakai auch schon in Japan von seinen Mannschaftkollegen genannt wurde, den Begrüßungstext einstudiert.
Kawagishi, Sakai und Bobic bei der PK
Diese wenigen Sätze ließen bereits erahnen, dass der offensive Außenverteidiger, der für anderthalb Jahre von Albirex Niigata ausgeliehen ist und für den der VfB eine Kaufoption besitzt, mit der deutschen Sprache vertraut ist. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Sakais Mutter ist Deutsche, und die Großmutter wohnt in Nürnberg.
Sportdirektor Fredi Bobic ist von den Charaktereigenschaften des Neuzugangs überzeugt: "Gotoku hat eine gute Perspektive bei uns. Er bringt eine gute Mentalität mit, ist anpassungsfähig, hungrig und lernwillig. Man merkt, dass in Japan in den letzten Jahren fußballerisch etwas gewachsen ist und sich eine gute Generation entwickelt hat. Gotoku hat ein hohes taktisches Verständnis, ist beidfüßig ausgebildet, sehr diszipliniert und stellt die Mannschaft an oberste Stelle. Ich erwarte mir viel Gutes von ihm, alleine schon von seiner Persönlichkeit und seiner Einstellung her. Wir werden ihm die Zeit geben, die er braucht, um sich einzuleben und um in der Bundesliga Fuß zu fassen", so Bobic.
Die neue Nummer 2 des VfB: Gotoku Sakai
"Shinji hat mir zum Wechsel geraten"
Bereits mit der Verpflichtung von Shinji Okazaki hat der VfB-Sportdirektor gute Erfahrungen auf dem asiatischen Markt gemacht. "Japaner wollen sich immer weiterentwickeln und können sich sehr gut integrieren. Vielleicht gibt es durch Shinji und Go auch die eine oder andere Möglichkeit für den VfB, als Verein für den japanischen Markt noch interessanter zu werden. Aber letztendlich steht der Sport und nicht das Wirtschaftliche im Vordergrund", sagte Bobic.
Im Vordergrund steht für Gotoku Sakai, der verheiratet und Vater einer einjährigen Tochter ist, zunächst einmal das Trainingslager mit seinem neuen Verein und die Rückrunde in der Bundesliga, die auch in Japan mittlerweile von vielen Menschen verfolgt wird. "Ich habe oft Spiele der Bundesliga in Japan geschaut. Die Liga hat ein gutes Niveau, körperlich ist es sehr anspruchsvoll und das Tempo ist hoch. Ich denke, dass ich mich beim VfB weiterentwickeln kann, auch wenn ich weiß, dass es eine große Herausforderung für mich wird. Aber ich will mich mit meinen Stärken und guten Leistungen durchsetzen und mich somit auch für die Olympischen Spiele 2012 in London und für die WM 2014 in Brasilien anbieten", sagte Sakai und fügte hinzu. "Shinji hat mir zum Wechsel geraten. Er meinte, die Spieler und die Mitarbeiter wären sehr nett und hätten ihn herzlich aufgenommen. Deshalb ist mir die Entscheidung nicht schwer gefallen, zum VfB zu kommen."
