Wer in Köln lebt und arbeitet wird unweigerlich die Liebe der Rheinländer zum Karneval kennenlernen. Und wer sich nicht den Unmut der stolzen Domstadt-Bewohner zuziehen möchte, sollte sich zum Beginn der "fünften Jahreszeit" in ein Kostüm werfen und so ausgelassen feiern wie er oder sie nur kann.
Das dachte sich auch Sascha Riether, der im Sommer 2011 vom VfL Wolfsburg zum FC wechselte, als er am 11. November dieses Jahres eine Vokuhila-Perücke und eine Sonnenbrille aufsetzte, ein grünes Trikot mit dem Schriftzug Felix anzog und durch die Kölner Innenstadt zog. "Wenn man für Köln spielt, dann will man auch einmal zumindest den 11.11. miterleben. In der Mannschaft haben wir uns über unser Kostüm Gedanken gemacht, und sind am Ende zu diesem Ergebnis gekommen", erzählt der gebürtige Schwarzwälder im Gespräch mit www.vfb.de.
"Der FC ist ein großer Verein"
Dass der 28-Jährige neben dem Fußballplatz für den einen oder anderen Scherz durchaus zu haben ist, erlebte auch VfB-Mittelfeldspieler Christian Gentner in der gemeinsamen Zeit beim VfL. 2009 gewannen sie unter Felix Magath die Deutsche Meisterschaft, seitdem verbindet sie eine enge Freundschaft. "Christian Gentner und ich haben immer noch Kontakt. Damals in Wolfsburg waren wir sehr gute Freunde, haben auch außerhalb des Platzes viel unternommen. Gente ist ein richtig guter Fußballer und Freund für mich", so Riether, der sich nach vier Jahren in der Autostadt nach einer neuen Herausforderung in einem neuen Umfeld sehnte: "Ich hatte damals beim VfL Wolfsburg eine schöne und sehr erfolgreiche Zeit. Mit dem 1. FC Köln freue ich mich auf eine neue Aufgabe und werde alles für den Verein geben. Der FC ist ein großer Verein, ja ein Traditionsverein. Hier kann ich dazu beitragen, etwas Großes mit dem 1. FC Köln zu erreichen."
Co-Kapitän und Neuzugang: Sascha Riether
Verantwortlich für das Erreichen der sportlichen Ziele beim 1. FC Köln ist seit dieser Saison mit Stale Solbakken ein Trainer, der in Deutschland vorher noch weitestgehend unbekannt war. In Dänemark sorgte der Norweger mit fünf Meistertiteln mit dem FC Kopenhagen schon für Aufsehen. Nun will er auch Köln in der Bundesliga wieder in die Erfolgsspur führen. Anfangs bereitete Solbakken mit seinem neuen Spielsystem Kopfzerbrechen, und auch die Entscheidung, Pedro Geromel anstelle von Lukas Podolski ins Kapitänsamt zu heben, stieß in der Öffentlichkeit auf heftige Diskussionen.
"Für uns war es am Anfang nicht leicht"
Co-Kapitän Riether weiß jedoch nur Positives zu berichten, wenn es um seinen Coach geht: "Stale ist offen, lustig und zugleich auch ein sehr engagierter Arbeiter, besonders was die Taktik betrifft. Er findet eine gute Mischung aus Autorität und Lockerheit. Gerade das kommt bei der Mannschaft gut an. Taktisch wurde einiges verändert. Für uns war es am Anfang nicht leicht, alles auf einmal zu verinnerlichen. Wir arbeiten jeden Tag hart daran, und bei einigen Spielen konnten wir das System schon sehr gut umsetzen. Das Ziel muss aber sein, dass uns dies jede Woche gelingt."
Zuletzt gelang es beim 0:3 im Derby gegen Borussia Mönchengladbach weniger gut, doch für das Auswärtsspiel beim VfB ist Riether optimistisch: "Der 1. FC Köln hat in den letzten Jahren meist gut ausgesehen in Stuttgart. Deshalb wird es hoffentlich auch diesmal wieder ein Topspiel für die FC-Fans."
Falls nicht, kann er sich zumindest auf Silvester freuen, denn dann geht in Köln sicherlich wieder die Post ab, wenn auch dieses Mal ohne Verkleidung.