"So ist Fußball"

Der Ärger über das unnötige späte Gegentor von Lukas Podolski und das daraus resultierende 2:2-Unentschieden gegen den 1. FC Köln am Samstagabend in der Mercedes-Benz Arena war bei Fredi Bobic auch einen Tag danach noch zu spüren. "Es ist einfach ärgerlich, da wir über weite Strecken ein gutes Spiel gezeigt und uns viele Chancen erarbeitet haben, die wir aber nicht nutzen konnten. Das wird dann leider oftmals bestraft", so der VfB-Sportdirektor in der SPORT1-Sendung "Der Kia Doppelpass" am Sonntagvormittag.

Für seinen Spruch, "so ist Fußball, wenn du keine Buden machst, knallts hinten", musste Bobic zwar drei Euro ins berühmte Phrasenschwein stecken, traf den Nagel aber auf den Kopf. Ähnlich sah es auch Bruno Labbadia nach dem Training am Tag nach dem Remis: "Wir haben viel umgesetzt, von dem, was wir in den vergangenen Tagen trainiert haben. Wir wollten gegen eine Betonabwehr viel laufen, uns gut bewegen und Räume schaffen. Am Ende fehlte etwas die Abstimmung in der Defensive, weshalb wir uns leider nicht für unser gutes Spiel belohnt haben."

"Er ist ein Musterbeispiel an Fleiß"

Belohnt wurde zumindest einer, der zuvor lange auf seine Berufung in die Startformation warten musste: Christian Gentner erzielte seine ersten beiden Saisontore, lief mit 12,5 Kilometern am meisten von allen VfB-Spielern und schoss am häufigsten aufs gegnerische Tor. Lob für seine Leistung erntete der gebürtige Nürtinger auch von seinem Sportdirektor: "Wir haben uns sehr für Christian gefreut. Er ist ein Musterbeispiel an Fleiß, hat sich im Training aufgedrängt und sich wieder an die erste Elf rangekämpft und es sich verdient, wieder ins Team zu kommen. Er hat gegen Köln gut gespielt, war aktiv und hat unserem Spiel gut getan."

Ähnlich groß war auch die Freude über das Comeback von Julian Schieber, der nach seiner Rückkehr zum VfB im Sommer 2011 unter dem Jubel der Fans in der Mercedes-Benz Arena erstmals wieder in der Bundesliga im Trikot mit dem roten Brustring auflief. "Das tut der Mannschaft und ihm sehr gut", kommentierte Bobic die Einwechslung des VfB-Eigengewächses. Bruno Labbadia sagte: "Julian ist nah dran."

Leider hat es trotz des Saisondebüts von Schieber nicht zum ersten Heimsieg gegen die Kölner seit 15 Jahren gereicht. Grund dafür war ein spätes Gegentor nach einem Konter in der 88. Minute. "Der Pass im Mittelfeld auf Sebastian Freis muss schon verhindert werden. Wir haben den Kölnern kurz vor Schluss zu viel Raum gelassen und waren zu weit aufgerückt. Deshalb waren wir nach dem Spiel auch ziemlich angefressen", so Bobic, der auch eine Meinung zur Szene preisgab, die zum Elfmetertor von Podolski in der ersten Hälfte führte: "Das war ein zu einfacher Elfmeter. Maza berührt Peszko leicht, aber er nimmt das auch dankbar an, zieht die Beine hoch und lässt sich fallen."

"Den einen oder anderen haben wir bereits im Blick."

Gegen Ende der Fußball-Expertenrunde kam noch das Thema Wintertransfers auf den Tisch, und der Sportdirektor räumte mit dem Gerücht auf, dass der VfB nicht aktiv werden könne: "Wir können investieren und wollen das auch tun, wenn wir es für nötig halten. Wir investieren, wenn wir denken, dass uns ein Spieler weiterbringt. Den einen oder anderen haben wir da auch bereits im Blick."