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2011, 24. Dezember 2011
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Intern/Sonstiges, 24.12.2011

Schlemmen, singen, schenken

VfB-Mittelfeldspieler William Kvist schreibt auf www.vfb.de über das Weihnachtsfest seiner Kindheit und eine Premiere.

Endlich ist Weihnachten! Ich liebe diese Tage im Kreis der Familie mit gutem Essen, Zeit für gute Gespräche, Erholung und schöne Lieder. Ich glaube, dass sich Weihnachten in Dänemark von dem Fest in Deutschland kaum unterscheidet. Aber natürlich hat jede Familie ihre ganz eigenen Traditionen und Bräuche, so wie wir auch. Seit frühester Kindheit verbrachten wir Heiligabend bei meinen Großeltern. Das ging solange, bis sich meine Eltern trennten. Ab diesem Zeitpunkt feierten wir abwechselnd bei meiner Mutter und bei meinem Vater.

In diesem Jahr gibt es an Weihnachten eine Premiere. Christine und ich sind zwar schon seit fünfeinhalb Jahren ein Paar, zusammen Weihnachten haben wir aber noch nie gefeiert. An Heiligabend waren wir in den letzten Jahren immer bei unserer eigenen Familie. Dieses Jahr verbringen wir den 24. Dezember alle zusammen bei den Eltern von Christine in Alleröd, einem Vorort von Kopenhagen. Meine Eltern mit ihren neuen Partnern, mein Bruder und mein Onkel werden auch dabei sein. Am Nachmittag gehen wir in die Kirche, in der mein Onkel die Messe abhalten wird. Wie mein Vater ist er auch Pfarrer.

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William Kvist in seiner Stuttgarter Wohnung

Zum Abendessen gibt es in fast allen dänischen Familien ein großes Festmahl. Bei uns gibt es einen marinierten Schweinerücken und zwei ganze Enten, dazu Rot- und Grünkohl, kleine karamellisierte Kartoffeln, Soße und Preiselbeeren. Der Nachtisch besteht aus "Ris a la mande" mit Kirschsoße. Traditionell wird in diesem Milchreis eine Mandel versteckt. Derjenige, der die Mandel in seinem Schälchen findet, bekommt ein kleines Geschenk überreicht. Das Verteilen des Nachtisches ist immer ein großer Spaß, weil jeder schaut, dass er die Schale mit der Mandel bekommt.

Ich mag diese vertraute Stimmung

Nach dem Essen kommt es zu meinem persönlichen Highlight des Weihnachtsfests. Die ganze Familie versammelt sich um den geschmückten Tannenbaum und singt klassische Weihnachtslieder. Die meisten Lieder sind auch hier in Deutschland bekannt, nur dass wir eben auf Dänisch singen. Ich singe sehr gerne, was aber nicht heißt, dass ich gut singe. Bei uns in der Familie wurde immer schon viel gesungen. Ich mag diese vertraute Stimmung, wenn alle beieinander sind, man gut gegessen hat und jeder glücklich ist.

Auf die Lieder folgen die Geschenke. Ich bin froh, dass mir in diesem Jahr schon früh ein Geschenk für Christine eingefallen ist, da ich bei diesen Dingen nicht besonders kreativ bin und das Aussuchen der Geschenke für die Familie gerne ihr überlasse. Nur für Christine und meinen Bruder habe ich mir selbst etwas ausgedacht. Was es ist, bleibt aber mein Geheimnis.

Wenn das Schlemmen, Singen und Schenken vorbei ist, gehen die jungen Leute in Dänemark noch in Restaurants, Bars oder Clubs. Kopenhagen wird deshalb an Heiligabend voll mit jungen Menschen sein, die sich gegenseitig noch frohe Weihnachten wünschen und gemeinsam etwas trinken gehen. Für mich ist das nichts, aber mein fünf Jahre jüngerer Bruder wird wahrscheinlich auch noch aufbrechen und ausgehen. Den ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag verbringen Christine, mein Bruder und ich dann bei meinen Großeltern, die etwa drei Stunden entfernt von Kopenhagen wohnen. Ich freue mich schon, die wieder zu sehen, nachdem das in den letzten Monaten nicht möglich war.

Allen VfB-Fans wünsche ich frohe Weihnachten, eine schöne Zeit mit der Familie, gutes Essen und viele Geschenke,

Euer William