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2011, 26. Dezember 2011
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Intern/Sonstiges, 26.12.2011

Das Fest der Liebe

VfB-Angreifer Shinji Okazaki schreibt auf www.vfb.de über Weihnachten in Japan und die etwas anderen Traditionen.

Seit ich vor einem Jahr von Japan nach Deutschland gezogen bin, erlebe ich täglich eine mir zuvor fremde Kultur und eine andere Sprache. Dazu gehört natürlich auch Weihnachten. In Japan hat dieses Fest einen ganz anderen Stellenwert als beispielsweise in Deutschland. Wir kennen Weihnachten eigentlich erst seit dem 2. Weltkrieg, als die Amerikaner diese Tradition in unser Land brachten. Davor war in Japan dieses Fest und alles was dazugehört nahezu unbekannt, da bei uns das Christentum kaum verbreitet ist. Trotzdem wird bei uns an Heiligabend gefeiert, jedoch ganz anders als in Deutschland.

Für uns ist Weihnachten das Fest der Liebe oder der Liebenden. Man kann es vielleicht mit dem Valentine's Day in Amerika vergleichen. Es ist zur Tradition geworden, dass man am 24. Dezember Zeit mit seiner Partnerin verbringt. Als Papa von zwei kleinen Kindern freue ich mich schon sehr auf den 24. und die gemeinsamen Stunden mit meiner Frau Yumemi. Unsere Söhne Toya und Kenshi lassen wir bei meiner Schwiegermutter, sie freut sich, ihre Enkelkinder mal ganz für sich zu haben und länger zu sehen als nur auf dem Computerbildschirm wie in den vergangenen Monaten.

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Shinji Okazaki als Nikolaus verkleidet

Eine Überraschung für meine Jungs

Yumemi und ich machen uns dafür an Weihnachten einen schönen Tag. Wie viele japanischen Pärchen gehen wir essen. In Japan gibt es viele französische Restaurants, in ein solches führe ich meine Frau schick aus.

Für meine beiden Jungs habe ich an Weihnachten aber auch noch eine Überraschung parat. Vor zwei Jahren habe ich mir ein Nikolauskostüm gekauft. Sobald wir am 23. In Japan ankommen sind, packe ich das Kostüm aus und spiele für die Jungs den Santa Claus, wie wir in Japan sagen. Natürlich bekommen die beiden auch ein paar Geschenke, hauptsächlich Spielsachen.

Die Tradition des Schenkens wurde in Japan gerne übernommen, genauso wie das Aufstellen von Weihnachtsbäumen. Wir haben in Japan einen Plastikbaum, den wir schmücken und unter den wir die Geschenke für die Kinder legen, die sie am 25. Dezember auspacken dürfen.

Wie ich dieses Jahr festgestellt habe, hat unser Weihnachten mit dem Fest in Deutschland wenig zu tun. Wir backen keine Plätzchen, singen keine Weihnachtslieder und gehen nicht in die Kirche. Aber mir gefällt die Stimmung vor Weihnachten in Deutschland. Meine Frau, meine Kinder und ich waren dreimal auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Wir haben Glühwein getrunken und gebrannte Mandeln gegessen und so auch ein wenig von den deutschen Weihnachtstraditionen mitgenommen.

Ich wünsche allen VfB-Fans ein schönes Weihnachtsfest, viel Zeit für die Familie und wie in Japan für die Liebe und natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Euer Shinji