Das 1:1 gegen Borussia Dortmund war Werbung für den Fußball. Bis zum Schlusspfiff schenkten sich die 22 Akteure in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena nichts. Von Beginn an gab es spektakuläre Torraumszenen. Der Pfostentreffer von Robert Lewandowski in der dritten Minute war der Auftakt für ein Offensivfeuerwerk beider Teams. Die Zuschauer quittierten die Leistung auf dem Feld mit lauten Gesängen und Standing Ovations.
So war es auch kaum überraschend, dass nach der Partie alle Beteiligten zufrieden mit dem Ergebnis waren. Bruno Labbadia brachte es auf den Punkt: "Es war ein unglaublich schönes Spiel für die Zuschauer, das keine Sekunde langweilig war." Vor allem von der Darbietung seiner eigenen Mannschaft war der Cheftrainer sehr angetan, und das zu Recht: "Als Mannschaft sind wir super aufgetreten. Wir haben uns reingebissen und auch richtig gut Fußball gespielt. Das war sicherlich die beste Leistung meines Teams in dieser Saison."
Bemerkenswert ist Labbdias Einschätzung auch deshalb, da sein Team in den zuvor absolvierten zehn Spielen auch schon starke Leistungen gezeigt hatte, beispielsweise beim 3:0-Sieg zum Bundesligaauftakt gegen den FC Schalke 04 oder beim 3:0-Heimsieg gegen Hannover 96, beides Mannschaften, die im oberen Drittel der Tabelle stehen.
"Brutal stark"
Doch gegen den amtierenden Deutschen Meister über weite Strecken auf Augenhöhe zu bestehen, ist dann doch noch eine Spur höher zu bewerten. Auch das Urteil von Jürgen Klopp zum VfB fiel mehr als positiv aus: "Den VfB fand ich heute brutal stark. Die erste Viertelstunde gehörte noch uns, dann war der VfB richtig da. Es war beeindruckend, wie sie verschoben und uns unter Druck gesetzt haben. Das Spiel war super intensiv."
Das belegen auch die statistischen Zahlen zum Spiel. Zwölf Torschüsse gab der VfB ab, 20-mal hielten die BVB-Profis drauf. Bei den Ballkontakten (52% für den BVB) und den gewonnenen Zweikämpfen (54%) hatte die Klopp-Elf die Nase leicht vorne.
Ein schier unüberwindbarer Ulreich
Dass es am Ende trotz einer Sturm- und Drangphase der Schwarz-Gelben doch noch zu einem Punkt reichte, lag auch an einem schier unüberwindbaren Sven Ulreich im Tor des VfB. Innerhalb weniger Sekunden wurde der VfB-Schlussmann am Ende zum Mann des Spiels, als er zunächst einen Knaller von Mario Götze parierte und anschließend Neven Subotic zur Verzweiflung trieb.
"Ich hatte die Gelegenheit, das 2:1 zu machen, aber Sven Ulreich hat super reagiert", lobte der BVB-Innenverteidiger den Keeper, der erst den Kopfball von Subotic abwehrte und dann den Ball mit einem blitzschnellen Reflex aus der Gefahrenzone beförderte.
"Ich habe früher beim Kickboxen mal gelernt, dass ich mich groß machen muss. Ich freue mich, dass ich mit meiner Leistung zu einem guten Bundesligaspiel beitragen konnte", so Ulle.