Am Ende des vergangenen Spieltags standen sie wieder mit leeren Händen da. Es war wie schon so oft in dieser Saison, die Spieler von Mainz 05 traten gegen den SV Werder Bremen beherzt auf, hatten viele Torchancen, gingen sogar in Führung und ernteten viel Lob für ihre Leistung. Doch wenn nach 90 Minuten der Gegner über einen 3:1 jubelt, bringen auch anerkennende Worte nichts ein. Die Euphorie nach dem Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals durch einen 1:0-Sieg in Hannover war verflogen. Ein Blick auf die Bundesliga-Tabelle reicht, um die Gemütslage in der Karnevalshochburg Mainz zu erahnen. Nach zwei Siegen, drei Unentschieden und sechs Niederlagen liegt Mainz mit neun Punkten auf dem 15. Rang, punktgleich mit dem Hamburger SV, der den Relegationsplatz belegt.
Einer der Gründe für den bisher mäßigen Saisonverlauf dürfte der Verlust der drei Leistungsträger Lewis Holtby (war an Schalke 04 ausgeliehen), André Schürrle (wechselte zu Bayer Leverkusen) und Christian Fuchs (wechselte zu Schalke 04) sowie die Verletzung von Mittelstürmer Adam Szalai (Kreuzbandriss) sein. Die Spielweise hat sich im Vergleich zur vergangenen Saison, als die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel am Ende sensationell den fünften Platz und damit die Qualifikation für die UEFA Europa League schaffte, kaum verändert. Nach wie vor betreiben die Mainzer einen hohen Aufwand, greifen den Gegner früh an und erspielen sich viele Torchancen. Doch im entscheidenden Moment fehlt oft der Spieler, der den Unterschied ausmacht und die Tore erzielt.
Mainz-Neuzugang Anthony Ujah
Auf der Suche nach der idealen Aufstellung
Dabei haben sich die 05er im Sommer quantitativ und qualitativ verstärkt. Doch eingeschlagen hat von den Neuzugängen noch keiner zu 100 Prozent. Gute Ansätze zeigten Rechtsverteidiger Zdenek Pospech (kam vom FC Kopenhagen), die Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting (kam vom Hamburger SV) sowie Anthony Ujah (kam von Lilleström SK) und die beiden offensiven Mittelfeldspieler Nicolai Müller (SpVgg Greuther Fürth) sowie Zoltán Stieber (kam von Alemannia Aachen). Doch es fehlt die Konstanz.
Noch sind die Mainzer auf der Suche nach der idealen Aufstellung. Häufig wechselte der 05-Coach seine erste Elf. Zuletzt bekam die Rotation Keeper Heinz Müller zu spüren. Als Nummer eins in die Saison gestartet wurde Müller im DFB-Pokal durch Christian Wetklo ersetzt. Nach dessen guter Darbietung gegen Hannover sowie eines gehaltenen Elfmeters in der Schlussphase erhielt er auch in Bremen den Vorzug. Den erwünschten Erfolg brachte diese Entscheidung nicht. 21 Akteure setzte Tuchel aus seinem 29er Kader bereits ein. Man darf gespannt sein, wer gegen den VfB beginnen wird.
So könnte Mainz 05 gegen den VfB spielen:
Wetklo – Pospech, Bungert, Noveski, Fatih – Choupo-Moting, Kirchhoff, Soto, Polanski, Stieber - Ujah