Es war kurz vor 20 Uhr am Dienstagabend, als die U17 WM-Teilnehmer Robin Yalcin, Sven Mende, Rani Khedira und Odisseas Vlachodimos sowie EM-Teilnehmer Erich Berko das italienische Restaurant "Da Capo" betraten. Ihre Medaillen hatten die Juniorennationalspieler nicht dabei, dafür jede Menge interessante Geschichten von ihren Erlebnissen auf internationaler Bühne parat. Neben VfB-Präsident Gerd E. Mäuser, der die fünf Youngsters zum gemeinsamen Abendessen eingeladen hatte, saßen auch der Sportliche Leiter Jugend und Junioren, Marc Kienle, sowie die beiden Sportdirektoren Fredi Bobic und Jochen Schneider mit am Tisch. "Das gemeinsame Abendessen ist für uns die perfekte Gelegenheit, den Spielern dafür zu danken, dass sie den VfB Stuttgart bei den Großereignissen hervorragend präsentiert haben", sagte Gerd E. Mäuser.
Viele Fußballinteressierte verfolgten in Deutschland im Frühjahr und Sommer dieses Jahres die starken Auftritte der DFB-U17. Mit ihrem erfrischenden und temporeichen Fußball bei der Europameisterschaft in Serbien und der Weltmeisterschaft in Mexiko begeisterte die Junioren-Auswahl die Zuschauer. Im Gegensatz zur EM in Serbien, bei der auch Stürmer Erich Berko zum Einsatz kam, waren die WM-Spiele aus Mexiko wegen der Zeitverschiebung in Deutschland erst spät abends im Fernsehen zu sehen. Das hinderte aber VfB-Präsident Gerd E. Mäuser nicht daran, sich mehrere Partien der U17 live im TV anzuschauen, wie er gleich zu Beginn betonte. "Ich habe das Halbfinale gegen Mexiko gesehen und war beeindruckt, wie hoch das Tempo des Spiels gewesen ist", so der VfB-Präsident. Auch den Toptalenten wird die Partie gegen den Gastgeber noch lange in Erinnerung bleiben, auch wenn das Ergebnis am Ende nicht zum Einzug ins Finale gereicht hatte. Denn damals verlor das Team von Trainer Steffen Freund trotz einer zwischenzeitlichen 2:1-Führung am Ende noch mit 2:3.
Gerd E. Mäuser im Gespräch mit Vlachodimos und Berko
Unvergessliches und tolles Erlebnis
Dennoch durften Yalcin, Vlachodimos und Co. zwei Tage später im legendären Aztekenstadion in Mexiko-City antreten, in dem bei der Weltmeisterschaft 1970 das unvergessene Jahrhundertspiel zwischen Deutschland und Italien stattgefunden hatte. Das Spiel um Platz drei gegen Brasilien erreichte zwar nicht die Spannung von einst, ist dem "Jahrhundertspiel" aber schon sehr nahe gekommen. Nach einem 1:3-Pausenrückstand drehte die Freund-Elf in der zweiten Hälfte die Partie und siegte am Ende verdient mit 4:3. "Die Stimmung beim Spiel um Platz drei im Aztekenstadion war fantastisch", berichtete "Odi" dem VfB-Präsidenten, der gleich nachhakte und erfahren wollte, was es für ein Gefühl gewesen sei, vor 80.000 Zuschauern zu spielen. "Wenn ich daran denke, dann bekomme ich heute noch eine Gänsehaut", betonte der 17-jährige VfB-Keeper mit Funkeln in den Augen.
In einem Punkt waren sich die vier WM-Teilnehmer Robin Yalcin, Rani Khedira, Odisseas Vlachodimos und Sven Mende sowie EM-Teilnehmer Erich Berko am Ende des gemeinsamen Abendessens mit VfB-Präsident Gerd E. Mäuser einig: Die Weltmeisterschaft in Mexiko sowie die Europameisterschaft in Serbien war für alle ein unvergessliches und tolles Erlebnis.