Die Anzahl der Feldspieler, die am Mittwochvormittag das Mannschaftstraining bestritten, dürfte einen Rekordwert in dieser Saison beim VfB darstellen. Bis auf Mamadou Bah, der nach muskulären Problemen individuell mit Therapeut Gerhard Wörn arbeitete, und Johan Audel, der sich zurzeit in Frankreich im Aufbautraining befindet und ab nächster Woche wieder in Stuttgart trainiert, absolvierten 22 Feldspieler das Trainingsprogramm.
"Daran sieht man, dass sich gute und stetige Arbeit sowie Geduld auszahlen. Wir führen die verletzten Spieler Schritt für Schritt heran. Auch dem Funktionsteam gebührt hierfür ein großes Lob. Wir hatten heute beim Training einen fast geschlossenen Kader. Das ist ein schönes Bild", sagte Co-Trainer Eddy Sözer am Mittag. Neben den Lizenzspielern sind auch die beiden Youngsters Patrick Bauer und Christoph Hemlein weiterhin mit oben dabei. "Die zuletzt verletzten Spieler brauchen noch Zeit. Und Patrick sowie Christoph gehören mittlerweile dazu, das haben sie sich verdient. Matthieu Delpierre und Julian Schieber wollen wir über das Training spielfähig machen, deshalb erhöhen wir nach und nach die Intensität bei den beiden", so Sözer weiter.
Trainingsgast und Geburtstagskind Juan Agudelo
"Eine großartige Erfahrung"
Zum schönen Gesamtbild beim Training passte auch das strahlende Gesicht von Geburtstagskind Juan Agudelo. Der Gastspieler von den Red Bulls New York feiert heute seinen 19. Geburtstag, doch von Heimweh oder der Sehnsucht nach einer Familienfeier in den Vereinigten Staaten war nach der Einheit nichts zu sehen. "Es ist unglaublich und großartig hier zu sein. Das Level beim Training ist höher als in der Major League Soccer. Hier wird mehr mit Ball und an der Technik gearbeitet. Für mich ist es eine großartige Erfahrung unter Bruno Labbadia zu trainieren. Seit dem ersten Tag spricht er viel mit mir und hilft mir", so der US-Amerikaner mit kolumbianischen Wurzeln, der nicht wie gewohnt schon nach dem Aufwachen mit Glückwünschen von seiner Familie begrüßt wurde. "Auf den Geburtstagskuchen von meiner Mutter muss ich leider verzichten. Aufgrund der Zeitverschiebung haben sie heute Morgen noch geschlafen. Wenn sie aufwachen, werden sie sicher alle anrufen und viel Geld für die Telefonate bezahlen", sagte Juan Agudelo mit einem Augenzwinkern.
Nicht nur bei den Trainingseinheiten hat sich der Stürmer von Beginn an nahtlos ins Mannschaftstraining des Bundesligisten eingeführt, auch mit der Kommunikation klappt es bereits bestens. "Mit Maza und Cacau kann ich spanisch sprechen, die anderen können fast alle englisch oder lernen es durch mich", meinte der US-amerikanische Nationalspieler, der ein großes Ziel vor Augen hat: "Ich war am Sonntag im Stadion und war begeistert über die große Leidenschaft der Menschen. In Deutschland ist Fußball die Sportart Nummer eins. Seit ich klein bin, träume ich davon, irgendwann einmal in Europa zu spielen."
