Am Freitag kehrt Bruno Labbadia an die Wirkungsstätte zurück, wo er als Fußballer große Erfolge feierte. Zusammen mit Spielern wie Gerald Ehrmann, Miroslav Kadlec, Markus Schupp oder Stefan Kuntz wurde der VfB-Cheftrainer mit dem 1. FC Kaiserslautern 1990 DFB-Pokalsieger und 1991 Deutscher Meister. "Ich habe tolle Erlebnisse und eine schöne Zeit in Kaiserslautern gehabt. Damals sind wir von einer Abstiegsmannschaft zu einem Team geworden, das Pokalsieger und Meister wurde. Das bleibt unvergessen. Der FCK ist für die Menschen in der Region ein ganz besonderer Verein und die Leute dort leisten sehr gute Arbeit. Wir freuen uns auf dieses Spiel. Gegen Kaiserslautern zu spielen ist immer etwas Besonderes und ein kleines Highlight", sagte Labbadia auf der Pressekonferenz am Donnerstagmittag.
Doch nicht nur wegen seiner Vergangenheit bei den "Roten Teufeln" freut sich der gebürtige Darmstädter auf die Partie beim FCK. "Auf dem Betzenberg herrscht immer eine ganz besondere Stimmung. Es wird ein sehr intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen. Kaiserslautern braucht den Heimsieg, dementsprechend werden sie auch Druck auf uns ausüben. Aber darauf sind wir eingestellt. Wir freuen uns auf das Spiel. Die meisten Spieler haben schon auf dem „Betze“ gespielt und wissen, was auf sie zukommt. Die anderen werden wir dementsprechend vorbereiten."
"Haben noch immer die drittbeste Abwehr der Liga"
Personell ist die Situation beim VfB entspannt, weshalb der Cheftrainer die klare Ansage tätigen konnte: "Wir können aus dem Vollen schöpfen." Bis auf die Langzeitverletzten Matthieu Delpierre, Johan Audel und Julian Schieber sowie die Rekonvaleszenten Georg Niedermeier und Ermin Bicakcic stehen alle Spieler zur Verfügung, die auch zuletzt im Einsatz waren. Auch Tamas Hajnal, der bei der 1:2-Niederlage gegen den HSV aufgrund einer Oberschenkelzerrung fehlte, ist wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.
Die Pleite vor einer Woche zu Hause gegen Hamburg ist mittlerweile analysiert und abgehakt. "Wir haben uns über die Niederlage geärgert, müssen diese aber auch sachlich bewerten. Wir sind auf dem Weg, uns zu entwickeln und haben noch viel Arbeit vor uns, stabiler zu werden. Aber wir machen schon vieles richtig, haben noch immer die drittbeste Abwehr der Liga und haben von den Ergebnissen her einen ordentlichen Saisonstart hingelegt. Wir bewahren die Ruhe, egal, ob wir zweimal in Folge gewinnen oder verlieren. Wir vermitteln der Mannschaft den Glauben an sich und das Vertrauen in ihre Stärken", sagte Labbadia und präzisierte: "Es geht oft um Kleinigkeiten in einem Spiel, da ist das eigene Selbstvertrauen sehr wichtig. Wir gehen ganz klar mit den Spielern um und zeigen ihnen auf, wo es noch fehlt und wo sie noch mehr arbeiten müssen."
Damit meinte er auch die Spieler, die bisher noch nicht regelmäßig zum Einsatz kamen. "Sicher machen einige Spieler Druck und wollen mehr spielen, aber wir müssen schauen, wer sich anbietet und wer am besten ins Kollektiv passt", so Labbadia weiter.