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2011, 1. Oktober 2011
Profis, 01.10.2011

Freude pur beim "Kannibalen"

"Dass ich das noch erleben durfte"

68 Spiele musste Khalid Boulahrouz auf seinen ersten Torjubel im Trikot mit dem roten Brustring in einem Pflichtspiel warten. Egal ob Bundesliga, DFB-Pokal, UEFA Europa League oder Champions League, ein Treffer wollte dem niederländischen Nationalspieler nicht gelingen. "Dass ich das noch erleben durfte, dass Khalid Boulahrouz ein Tor für den VfB macht, hätte ich fast schon nicht mehr geglaubt", sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic mit einem Augenzwinkern. "Aber im Ernst, es freut mich sehr für ihn. Er hat es sich verdient, da er hart gearbeitet hat und topfit ist", so Bobic weiter.

Wie groß das Glücksgefühl des zweifachen Familienvaters nach dem Tor zum 2:0-Endstand am Freitagabend war, konnten die 46.186 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion und die vielen Fans an den Bildschirmen deutlich sehen. Mit weit ausgebreiteten Armen und einem Grinsen auf dem Gesicht rannte "Boula" zur Eckfahne, wo er sich schließlich von seinen Teamkollegen feiern ließ. Der abgefälschte Schuss aus etwa 17 Metern war nicht nur das erste Tor für den 29-Jährigen für den VfB, sondern auch ein extrem wichtiger Treffer in einem Spiel, das zu kippen drohte. Der FCK drängte auf den Ausgleich, nur eine Glanzparade von Sven Ulreich verhinderte das 1:1 durch Itay Shechter, und dann kam der Hammer vom "Kannibalen".

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Cacau beglückwünscht Boulahrouz

Dass der Schuss noch leicht abgefälscht und nicht unhaltbar war, störte im Nachhinein niemanden mehr. "Jetzt ist es schon soweit, dass Boula die Tore für uns machen muss. Aber wen wundert es, Boula hat einfach einen Torriecher", scherzte Martin Harnik über die neuen Qualitäten des rechten Verteidigers. Über den Killerinstinkt vor dem Tor mag es vielleicht unterschiedliche Meinungen geben, wirklich überrascht vom eigenen Torerfolg zeigte sich der Schütze im Nachhinein aber nicht. "Ich hatte schon seit längerem das Gefühl, dass ich bald ein Tor machen würde. Chancen dazu hatte ich zuletzt ja immer wieder. Ich habe immer an meine Stärken geglaubt und Bruno Labbadia hat mir das Vertrauen geschenkt. Ich bin glücklich, dass es endlich geklappt hat", sagte der Vize-Weltmeister von 2010.

Es gibt für alles ein erstes Mal

Lob erhielt Boulahrouz schließlich auch vom VfB-Cheftrainer, der ihn von seinen Qualitäten als rechter Verteidiger überzeugte, und der über den Holländer sagt: "Boula verfügt über ein sehr gutes Umschaltspiel und ist einer unserer schnellsten Spieler. Er muss noch effektiver werden im Abschluss. Im Training sehen wir oft, dass er einen sehr guten Schuss hat. Schon gegen Leverkusen hatte er ein paar gute Chancen. Dass er es kann, hat er ja nun gezeigt. Aber auch die Vorlage zum 1:0 von Cacau hat er gut gemacht."

Zeit, sich über sein erstes Tor im Trikot mit dem roten Brustring sowie die lobenden Worte von Sportdirektor, Cheftrainer und Mitspieler zu freuen, hat Khalid Boulahrouz nun genug, schließlich stehen zwei Länderspiele mit der niederländischen Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation auf dem Programm. Noch hat er für Oranje nicht getroffen, aber es gibt ja bekanntlich für alles ein erstes Mal.