Endlich trifft er wieder, der VfB-Stürmer mit der Nummer 29 auf dem Trikot. Seit dem 9. April dieses Jahres, als er beim 2:4 gegen den FCK traf, musste Pavel Pogrebnyak auf diesen Moment am Samstagnachmittag im Nachbarschaftsduell gegen die TSG Hoffenheim warten. Doch in der 77. Minute war es soweit. Nach einem Foul von Isaac Vorsah an Pogrebnyak entschied Schiedsrichter Babak Rafati auf Elfmeter.
Wer jetzt gedacht hätte, dass sich beispielsweise Kapitän Cacau oder Spielmacher Tamas Hajnal den Ball schnappen und den Strafstoß ausführen würde, sah sich getäuscht. Unmissverständlich für die rund 55.000 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena deutete der russische Nationalspieler an, dass er diesen Treffer wolle und nur er zum direkten Duell gegen TSG-Keeper Tom Starke antreten werde. "Normalerweise schießt der Gefoulte ja nicht selber, aber in Russland scheint es diese Regel nicht zu geben", sagte Sturmpartner Cacau nach dem Abpfiff mit einem Augenzwinkern. Und auch Sportdirektor Fredi Bobic konnte sich einen nett gemeinten Seitenhieb in Richtung Pogrebnyak nicht verkneifen: "Ich habe mich schon gewundert, dass er sich den Ball geschnappt und gesagt hat, er will schießen. Immerhin gibt es ja diese Regel, die besagt, der Gefoulte sollte nicht selber antreten. Aber er hat das dann toll gemacht und Verantwortung übernommen."
Mit großen Schritten in Richtung Strafraum
Verdient hatte es sich Pavel Pogrebnyak aber auch. Unnachahmlich, wie der dreifache Familienvater eine Minute zuvor mit großen Schritten in Richtung Strafraum zog, dabei ein, zwei Gegenspieler abschüttelte und schließlich nur noch Vorsah vor sich hatte. Per Übersteiger ließ er den Ghanaer ins Leere laufen, der sich nur noch mit einem Foulspiel zu helfen wusste. Mit dem platzierten Schuss ins rechte Eck widerlegte Pogrebnyak dann auch die ominöse Regel vom Gefoulten, der niemals selber schießen soll und markierte das 2:0 und den gleichzeitigen Endstand im Nachbarschaftsduell gegen die Kraichgauer.
Es war der Lohn harter und unermüdlicher Arbeit. Zum zweiten Mal nach dem Auswärtssieg auf dem "Betze" stand der 27-Jährige in dieser Saison in der Startaufstellung. Seine guten Trainingsleistungen sowie die Umstellung des taktischen Systems führten zu dieser Entscheidung von Cheftrainer Bruno Labbadia. Fiel Pogrebnyak gegen die "Roten Teufel" noch vornehmlich durch gewonnene Kopfballduelle und großen Einsatz auf, gelang nun endlich auch sein erster Saisontreffer. "Ich bin glücklich, mein erstes Tor in dieser Saison erzielt zu haben und hoffe, dass es nicht das Letzte bleibt", sagte der gebürtige Moskauer nach dem Spiel in gutem Deutsch.
Und auch Sportdirektor Fredi Bobic ist zufrieden mit der Leistung des kantigen Angreifers: "Er hat insgesamt ein sehr gutes Spiel gemacht und sich wieder beworben, auch weiterhin in der ersten Elf zu stehen. Das ist auch genau das, was wir immer wir sagen. Es ist wichtig, nicht nur elf gute Spieler zu haben, sondern auch Spieler, die nachrücken und sich aufdrängen für die Startelf. Diesen Konkurrenzkampf brauchen wir, er ist eminent wichtig für uns. Dadurch sind wir für den Gegner noch schwerer auszurechnen."
Am Montag steht zum Wochenbeginn ein Laktattest auf dem Programm. Das nächste öffentliche Training findet am Dienstag, 18. Oktober, um 10 Uhr statt.