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2011, 26. Oktober 2011
News, 26.10.2011

100 Tage als VfB-Präsident

Drei Monate nach seinem Amtsantritt als VfB-Präsident nahm sich Gerd E. Mäuser Zeit für ein Gespräch mit vfbtv und www.vfb.de.

Guten Tag Herr Mäuser, wie fällt Ihr Fazit nach drei Monaten als VfB-Präsident aus?
Gerd E. Mäuser: "Absolut positiv! Ich bin herzlich aufgenommen worden und habe die Mitarbeiter in vielen Personalgesprächen zum Teil auch schon persönlich kennengelernt. Ich war sehr überrascht, welchen Professionalisierungsgrad die Mitarbeiter hier an den Tag legen und muss sagen, dass der VfB auf sehr soliden und gesunden Füßen steht. Ich bin vor 100 Tagen mit einem 10-Punkte-Plan angetreten. Mittlerweile wurden die zehn Punkte in konkrete Projekte umgesetzt, terminiert und adressiert, sodass jedes dieser zehn Projekte von einem Verantwortlichen vorangetrieben wird und auch schon Ergebnisse zu sehen sind."

In den Jahren zuvor waren Sie in der Automobilindustrie beschäftigt. Fiel Ihnen die Umstellung auf einen Profiverein schwer?
Gerd E. Mäuser: "Überhaupt nicht. Der VfB ist in wirtschaftlicher Hinsicht ein Unternehmen wie jedes andere auch, nur mit dem Unterschied, dass das zentrale Thema Fußball ist. Es geht darum Fußball zu spielen, zu verkaufen und auszubilden. Natürlich gibt es Unterschiede, beispielsweise im Marketing, das weniger komplex verläuft, als in der Wirtschaft. Dafür ist das Zusammenspiel und das Zusammenstellen der einzelnen Teams im sportlichen Bereich viel komplexer. Das Gefüge aus Trainer, Co-Trainer, Spieler, Betreuer und weiteren Teams muss gemanagt und auf Erfolg getrimmt werden. Außerdem ist der öffentliche Druck natürlich weitaus höher, als in einem normalen Job in der Industrie oder in einem Dienstleistungsunternehmen. Es gibt generell nur ein Thema, wenn ich in der Öffentlichkeit, im Stadion, beim Metzger oder auf einer abendlichen Veranstaltung auftauche: den VfB."

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26.10.2011

Das große Interview mit Präsident Gerd E. Mäuser

Zeit für eine erste Bilanz. vfbtv sprach nach den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit exklusiv mit Präsident Gerd E. Mäuser.

In drei Monaten haben Sie sicher einen guten Überblick über die Infrastruktur des VfB bekommen. Gibt es schon konkrete Veränderungen, die Sie in Angriff genommen haben?
Gerd E. Mäuser: "Als ich hier angefangen habe, gingen sogenannte "Wünsch-dir-was"-Listen durch die verschiedenen Abteilungen, auf denen man Verbesserungsvorschläge vermerken konnte. Anhand dieser Wünsche wurde nun eine Bauplanung erarbeitet. Im nächsten Schritt gleichen wir diesen Plan mit den finanziellen Rahmenbedingungen ab und schauen, was möglich ist. Kurzfristig richten wir einen zusätzlichen Kraftraum für unsere Mannschaften ein. Dieser kommt vorübergehend in einen Container neben den Trainingsplatz, bis die endgültige Finanzierung feststeht."

Ihre Amtszeit begann mit der stimmungsvollen Eröffnung der Mercedes-Benz Arena und dem 3:0-Sieg gegen Schalke 04. Wie waren die ersten zehn Saisonspiele für Sie als VfB-Präsident?
Gerd E. Mäuser: "Zunächst einmal muss ich unseren Fans ein großes Lob zollen für das erste Heimspiel gegen Schalke, als nahezu alle Zuschauer im Heimtrikot kamen und für eine fantastische Atmosphäre gesorgt haben. Generell ist unser Zuschauerschnitt bei den bisherigen Heimspielen sehr positiv. Ein Traum wäre natürlich, in den kommenden Spielzeiten alle 17 Heimspiele ausverkauft erleben zu können. Auswärts war ich bisher bei allen Spielen außer in Mönchengladbach dabei."

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Gerd E. Mäuser im Gespräch mit Fredi Bobic

Was sagen Sie zur Arbeit der sportlichen Leitung?
Gerd E. Mäuser: "Wir haben mit Bruno Labbadia und Fredi Bobic hochkompetente Leute in der sportlichen Leitung und auch Jochen Schneider macht einen hervorragenden Job. Das gilt für alle Trainer, Co-Trainer, Physiotherapeuten und Betreuer. Wir sind durchgehend qualitativ top besetzt."

Bald steht das nächste Transferfenster an, wie sieht die Planung für die Rückrunde und die anstehende Spielzeit aus?
Gerd E. Mäuser: "Bis zum Januar 2012 wird ein klares Briefing für den sportlichen Bereich erarbeitet, das passiert im mittlerweile gegründeten Sportbeirat. Ziel ist eine systematische Kaderplanung von der U17, der U19 über die U23 bis hin zu den Profis. Dafür müssen die Fragen gestellt werden, wer kommt hoch, wer bleibt, wer geht, wer wird ausgeliehen, wo gibt es Probleme und wo können Positionen nicht aus dem eigenen Nachwuchs besetzt werden. Anhand dieser Fragen ergibt sich schließlich der Transferbedarf sowohl für Abgänge als auch für Neuverpflichtungen. Die Transfers müssen natürlich mit der wirtschaftlichen Vorgabe, die der Vorstand bis zum Jahreswechsel erarbeitet, übereinstimmen."

Erfreulich waren zuletzt nicht nur die sportlichen Ergebnisse der Profimannschaft, sondern auch die Leistungen der U23. Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Mannschaft von Trainer Jürgen Kramny?
Gerd E. Mäuser: "Die Entwicklung ist sehr positiv zu bewerten, zumal die U23 in dieser Saison aufgrund der Verletzten im Profibereich immer wieder Spieler nach oben abstellen musste und Jürgen Kramny selten dieselbe Mannschaft aufstellen konnte. Aber dadurch kamen zum Beispiel Patrick Bauer im DFB-Pokal oder am vergangenen Samstag in Nürnberg Christoph Hemlein zu ihren Profidebüts."

Sie haben selber zwei fußballbegeisterte Söhne, wie häufig können Sie deren Spiele noch live verfolgen?
Gerd E. Mäuser: "So oft es geht, schaue ich ihnen zu, jedoch bin ich dann nicht mehr als Privatmensch unterwegs, sondern werde natürlich ständig auf den VfB angesprochen. Aber aufgrund unserer derzeitigen sportlichen Situation halten sich die negativen Fragen zum Glück in Grenzen."