"Lassen uns nicht blenden"
Die Defensive ist in der bisherigen Saison das Prunkstück des VfB. Nur vier Gegentore in sechs Spielen können sich sehen lassen. Mitverantwortlich für die Stabilität in der Hintermannschaft sind Innenverteidiger Serdar Tasci und der rechte Verteidiger Khalid Boulahrouz. Zusammen mit dem Rest der Mannschaft setzten sie die taktischen Vorgaben des Trainerteams bisher hervorragend um und ließen nur sehr wenige Chancen des Gegners zu. Gegen den Hamburger SV wird die Defensivleistung des gesamten Teams wieder gefordert sein, auch wenn der VfB nach einem Blick auf die Tabelle Favorit am Freitagabend ist.
Doch im Gespräch mit vfbtv warnte der ehemalige HSV-Profi: "Wir lassen uns nicht davon blenden, wie die Tabelle aussieht. Die Bundesliga ist sehr ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen. Man muss in jedem Spiel hochkonzentriert sein. Genau das versuchen wir Woche für Woche zu erreichen. Wir nehmen den HSV sehr ernst und gehen konzentriert ins Spiel", so Boulahrouz. Von 2004 bis 2006 trug der holländische Nationalspieler das Trikot mit der Raute. An seine erste Bundesligastation hat der Vize-Weltmeister von 2010 noch gute Erinnerungen. "Ich hatte zwei schöne Jahre beim HSV. Hamburg ist eine schöne Stadt und der HSV ein guter Verein. Ich habe noch Kontakt zu einigen Menschen im Verein, von daher ist es natürlich ein besonderes Spiel für mich. Mit Paolo Guerrero und David Jarolim habe ich noch zusammen gespielt. Es wird sicherlich eins schönes Spiel", sagte Boula am Mittwoch nach dem Training.
"Müssen vor keiner Mannschat Angst haben"
Die Entlassung von Michael Oenning als Cheftrainer sieht der 29-Jährige als kleinen Vorteil für die Hamburger: "Der Trainerwechsel kann neue Energie auslösen, die Spieler merken jetzt vielleicht, dass es an ihnen und nicht mehr am Trainer liegt." Trotzdem glaubt Khalid Boulahrouz fest an einen Sieg seiner Mannschaft: "Ich bin mir sicher, wenn wir all unsere Qualitäten einbringen, werden wir die Partie am Ende für uns entscheiden. Wenn wir gut drauf sind, müssen wir vor keiner Mannschat Angst haben." Vor allem bei der Defensivarbeit zeigte die Mannschaft von Cheftrainer Bruno Labbadia in den ersten Saisonspielen, dass sie gut drauf ist. Doch auch im Angriff konnten sich die Auftritte zuletzt gegen Hannover und in Freiburg sehen lassen.
Ähnlich sieht das auch Serdar Tasci: "Bis jetzt standen wir in jedem Spiel als Mannschaft defensiv sehr gut und haben nicht viel zugelassen. Vorne haben wir unsere Chancen gut genutzt. Wenn wir das so fortsetzen können, werden wir auch weiterhin punkten", so der Innenverteidiger, der sich gut in die Lage der HSV-Profis reinversetzen kann. "Die Situation der Hamburger kennen wir aus der vergangenen Saison. Das ist nicht einfach für Hamburg", äußerte sich Tasci, um jedoch zugleich klarzustellen: "Wenn wir mit den unteren Tabellenplätzen nichts mehr zu tun haben wollen, müssen wir natürlich gegen den HSV auch gewinnen."
Ein Sieg am Freitagabend wäre der dritte Erfolg in Serie. Durch einen Dreier könnte man auf Tuchfühlung zu den oberen Tabellenplätzen gehen. Dementsprechend motiviert gehen Tasci und seine Kollegen auch in die Partie: "Wir freuen uns auf das Spiel. Was gibt es schöneres, als vor eigenem Publikum in einem vollen Stadion unter Flutlicht zu spielen. Mit einem Sieg gegen Hamburg wollen wir den Fans einen Grund liefern, Party zu machen."