Zu gern hätte Bruno Labbadia am Freitag, 29. Juli, um 20.30 Uhr im DFB-Pokalspiel beim SV Wehen Wiesbaden seine in der Vorbereitung eingespielte Viererkette aufgeboten. Jedoch ist der Cheftrainer des VfB aufgrund von Verletzungen zu Umstellungen gezwungen. "Wir haben in den letzten Wochen im Training konsequent auf ein Paar in der Innenverteidigung gesetzt. Leider fällt Georg Niedermeier aus. Auch Serdar Tasci steht nicht zur Verfügung. Heute hat er leicht trainiert, gestern musste er nach kurzer Zeit aber schon wieder aufhören und konnte nur aufs Rad steigen. Er spürt die Verhärtung im Oberschenkel und hat kein gutes Gefühl", so Bruno Labbadia.
"Endlich beginnt es"
Ersetzt wird das Duo aller Voraussicht nach von Neuzugang Maza und Youngster Ermin Bicakcic. "Bei Maza kommt der Einsatz zwar etwas früh, da er noch nicht lange bei der Mannschaft dabei ist und er noch nicht topfit ist. Wir hoffen aber, dass er das mit seiner Erfahrung wett machen kann. Für Ermin ist es eine große Chance, sich zu beweisen, er wird brennen", sagte Bruno Labbadia auf der Pressekonferenz vor der Abreise in die hessische Landeshauptstadt.
Als Alternative in der Innenverteidigung tritt Patrick Bauer vom VfB II die Reise mit den Lizenzspielern an. "Daran sieht man, wie wichtig es ist, dass wir auch Spieler aus unserer U23 mit im Trainingslager hatten", meinte der Cheftrainer, der sich trotz weiterer Personalsorgen – der gelb-rot gesperrte Khalid Boulahrouz und die Rekonvaleszenten Julian Schieber, Timo Gebhart und Johan Audel bleiben in Stuttgart – auf die Partie in Wiesbaden freut: "Endlich beginnt es. Wir schauen nur auf den Pokal. Auf dieses Spiel war unsere komplette Trainingswoche ausgerichtet, in der wir unter anderem an der Spritzigkeit und Schnelligkeit gearbeitet haben. Wir gehen in das Spiel wie an eine Klassenarbeit, auf die man sehr gut vorbereitet ist, also mit einem guten Gefühl."
"Erfahrene Mannschaft mit dem Ziel Aufstieg"
Mit dabei in Wiesbaden ist auch Shinji Okazaki, der seine Sprunggelenksverletzung auskuriert hat und nahezu schmerzfrei ist. Ob er gegen den Drittligisten zur Startformation gehören wird, ist jedoch fraglich. "Es wird die Mannschaft spielen, die am weitesten und fittesten ist", so Bruno Labbadia, der auch auf die Stärken der Wiesbadener hinwies: "Wir nehmen das Spiel sehr ernst. Wehen Wiesbaden verfügt über eine erfahrene Mannschaft mit dem ganz klaren Ziel Aufstieg. Sie haben ein Pflichtspiel Vorsprung und sind deshalb schon weiter als wir. Beim 2:1-Sieg gegen Werder Bremen II haben sie einen Rückstand noch gedreht und Moral gezeigt. Das wird ein intensives und aggressives Spiel, in dem uns Wiesbaden sicherlich gerne ein Bein stellen möchte."
Mit einem Sieg am Freitagabend und dem Weiterkommen im DFB-Pokal im Rücken will der VfB-Cheftrainer eine Woche später in die 49. Bundesliga-Saison starten. "Wir stehen vor einem historischen Spiel im Rahmen der Stadioneinweihung. Ich bin aber froh, dass wir nicht bereits zwei Spiele hinter uns haben. Dann wären wir nämlich in der 2. Liga. Man darf nie vergessen, wie nah wir dran waren am Absturz. Bei uns muss alles zu 100 Prozent stimmen, dann können wir jeden Gegner schlagen. Wir tun alles dafür, dass hinzubekommen."