Als letztes Team stieg Borussia Mönchengladbach, Samstagabend Gastgeber des VfB, am vergangenen Wochenende zusammen mit ihrem Gegner FC Bayern München in die 49. Bundeligasaison ein und sorgte gleich für eine faustdicke Überraschung. Denn am Ende des Klassikers zwischen der Fohlenelf und dem Rekordmeister feierte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre und nicht das Starensemble von der Isar. Mit einer defensiven Taktik, einem enormen Laufpensum aller Spieler, einem starken Torhüter und einem treffsicheren Angreifer sicherte sich die Borussia drei unverhoffte Auswärtspunkte.
Marco Reus
So überraschend der Erfolg auf den ersten Blick erscheint, von ungefähr kommt er nicht. Schließlich schaffte es Sportdirektor Max Eberl nach der verkorksten Saison 2010/2011 die Leistungsträger zu halten. Dabei gab es vor allem um Abwehrchef Dante und Mittelfeldass Marco Reus viele Transfergerüchte. Doch die beiden Stammspieler entschieden sich für Mönchengladbach. Beide hatten auch in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit einen großen Anteil daran, dass der VfL sich vom letzten Tabellenplatz Stück für Stück nach vorne kämpfte und am Ende noch den Relegationsplatz erreichte. In zwei dramatischen Play-off-Spielen schaltete man den VfL Bochum aus und konnte im allerletzten Moment doch noch die Klasse halten. Und die sportlich Verantwortlichen machten einen guten Job. Denn nicht nur Dante und Reus wurden gehalten, sondern auch einige Neuverpflichtungen wurden getätigt.
Hoffnungsvolle Perspektivspieler verpflichtet
Mit Oscar Wendt wurde ein schwedischer Nationalspieler geholt, der zusammen mit VfB-Neuzugang William Kvist in den vergangenen Jahren beim FC Kopenhagen mehrfach den Gewinn der dänischen Meisterschaft feiern konnte. Gegen Bayern musste der linke Verteidiger jedoch zuschauen. Auf seiner Position wird es schwer für den 25-Jährigen, da mit Filip Daems der erfahrene Kapitän dort beheimatet ist. Neben Wendt kehrten mit Michael Bradley und Raul Bobadilla ausgeliehene Spieler zurück, die durchaus das Zeug für die Startformation haben. Mit Yuki Otsu (Kashiwa Reysol), Matthias Zimmermann (Karlsruher SC) und Joshua King (Manchester United) wurden zudem hoffnungsvolle Perspektivspieler verpflichtet. Auf der anderen Seite gaben die Gladbacher nur Spieler ab, die in den Planungen von Lucien Favre ohnehin keine allzu große Rolle mehr spielten.
Igor de Camargo
Ein wichtiger Baustein in den Planungen des Schweizers ist dahingegen Youngster Tony Jantschke, der gegen die Flügelstürmer des FCB zeigte, warum er den Vorzug vor Tobias Levels auf der rechten Abwehrseite erhielt. Auch wenn der U21-Nationalspieler seine Teilnahem am EM-Qualifikationsspiel gegen Zypern (4:1-Sieg) aufgrund einer Wadenprellung absagen musste, wird er voraussichtlich gegen den VfB auflaufen können.
"Seit acht Pflichtspielen ungeschlagen"
Ebenfalls eine Bestnote gegen das Team von Trainer Jupp Heynckes verdiente sich im Abwehrzentrum neben Dante der Holländer Roel Brouwers, der für den angeschlagenen Ex-VfBler Martin Stranzl spielte. Der österreichische Nationalspieler nahm zwar am Mittwoch am Mannschaftstraining teil, muss aber wegen anhaltender Wadenprobleme auf einen Einsatz gegen seinen ehemaligen Verein verzichten. Für Stranzl wird also voraussichtlich erneut Brouwers auflaufen.
Per Kopf den Siegtreffer erzielt
Bei der Vorbereitung auf das Topspiel am Samstagabend muss Lucien Favre jedoch genau wie sein Kollege Bruno Labbadia auf etliche Nationalspieler verzichten. Am meisten vermissen dürfte der Schweizer neben Marco Reus wohl Igor de Camargo, der nach längerer Zeit mal wieder in den Kader der belgischen Nationalmannschaft berufen wurde. In der vergangenen Spielzeit oft verletzt avancierte der gebürtige Brasilianer aber vor allem gegen Ende der Saison und in den Play-off-Spielen zum Matchwinner. So war dies auch in der Allianz-Arena, als der 28-Jährige in der 62. Minute per Kopf den Siegtreffer erzielte.
So könnte Borussia Mönchengladbach spielen:
ter Stegen – Jantschke, Dante, Brouwers, Daems – Reus, Neustädter, Nordtveit, Arango – de Camargo, Hanke