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2011, 26. Juni 2011
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Profis, 26.06.2011

"Eine Ehre für den VfB zu spielen"

Ibrahima Traore geht nach seinem Wechsel aus Augsburg voller Tatendrang in seine erste Saison beim VfB.

Ibrahima Traore ist heiß. Der Mann für die linke Seite, der vom FC Augsburg an den Neckar wechselt, will sich schnell in das Team integrieren, seine Mitspieler kennenlernen und zugleich durch das Erreichen seiner optimalen Leistungsfähigkeit sich als Option auf seiner Position aufdrängen. Am Sonntag stieß er zum Team und war voller Vorfreude auf das, was ihn in Stuttgart erwartet: "Es ist eine Ehre für mich für den VfB zu spielen. Ich freue mich sehr auf die Herausforderung, denn es war immer mein Ziel von mir für solch einen großen Verein zu spielen."

Von Paris über Berlin und Augsburg zum Wunschverein

Der Weg des 1,71 m großen und 61 kg leichten Spielers begann in einem Vorort von Paris, wo er mit vier Geschwistern aufwuchs. Er lernte beim Levallois SC in der Jugend das Fußballspielen und war dort auch für die erste Mannschaft im Einsatz. Von dort wechselte er mit 18 Jahren zu Hertha BSC, wo er von der A-Jugend und die zweite Mannschaft sogar den Sprung in den Bundesligakader schaffte. Für die Berliner bestritt Traore auch sein bisher einziges Bundesligaspiel: im Dezember 2007 wurde er gegen den 1. FC Nürnberg eingewechselt.

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Schließlich wechselte er nach Augsburg, seiner "ersten richtigen Profistation“, wie er selbst sagt. In der vergangenen Saison warfen ihn jedoch einige Verletzungen immer wieder zurück. Er blieb aber stets Leistungsträger der Augsburger, denen im Sommer der ersehnte Aufstieg in die erste Bundesliga gelang.

"Der logische Schritt"

"Ich hatte dort eine super Zeit, und es fiel mir auch schwer weg zu gehen. Schließlich hat die Mannschaft mit dem Aufstieg für Augsburg zuletzt sogar Geschichte geschrieben und ich habe noch viele Freunde dort." Ibrahima macht keinen Hehl daraus, dass er dem FC viel zu verdanken hat, betont aber gleichwohl: "Der VfB ist für mich der logische nächste Schritt in meiner Karriere. Ich hatte einige Anfragen aus der Bundesliga, habe mich aber sehr früh für den VfB entschieden. Bei den Gesprächen mit den Verantwortlichen hatte ich immer ein sehr gutes Gefühl. Gerade Fredi Bobic hat sich auch die ganze Zeit um mich gekümmert, als es wegen den Verletzungen nicht so gut für mich lief."

Martin Harnik als Wegbereiter

Jetzt geht Traore ohne Handicap in die Vorbereitung bei seinem Wunschverein, aus dessen Kader er Mamadou Bah als Mannschaftskollege des Nationalteams Guineas bestens kennt: "Mit der Mannschaft möchte ich vor allem eine bessere und ruhigere Saison spielen als es die Letzte für den VfB war. Mein persönliches Ziel ist es hier einen ähnlichen Weg gehen, wie ihn Martin Harnik genommen hat."
Auch der österreichische Nationalspieler kam von einem Zweitlisten. Vor einem Jahr stieß er von Fortuna Düsseldorf zum VfB und hat sich seither rasant weiterentwickelt. Harnik ist längst eine feste Größe. Und das will auch Traore werden, wenngleich er sagt: "Ich weiß um die Konkurrenz. Es sind große Namen, die auch auf meiner eigentlichen Wunschposition spielen. Vor allem Shinji Okazaki und Johan Audel, den ich auch gut kenne. Am liebsten spiele ich links-offensiv, bin aber flexibel."

Herausragend in Eins-zu-eins-Situationen


Doch nicht nur Ibrahima Traore freut sich auf die Zeit beim VfB, Bruno Labbadia erwartet sich einiges vom 23-Jährigen. "Ibrahima hat eine hohe individuelle Qualität, er ist ein leichtfüßiger, dynamischer Spieler. Herausragend ist, wie er Eins-zu-eins-Situationen lösen kann", charakterisiert der Cheftrainer dessen Spielweise.
Traores Bruder Seydou, der ihn nach Stuttgart begleitet, unterstützt ihn abseits des Platzes bei der Eingewöhnung. Seine Freundin Maud studiert in Paris Kommunikationswissenschaften. "Aber", so Traore und lacht, "mit dem TGV ist sie ja auch in knapp drei Stunden in Stuttgart."