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2011, 5. Juli 2011
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Vorbereitung, 05.07.2011

"Papa", der Fitness-Papst

Der Beliebtheitsgrad von Christos Papadopoulos bei den Spielern schwankt nach eigener Aussage je nach Trainingseinheit, im Interview mit www.vfb.de erklärt er weshalb.

Als Shinji Okazaki nach der Vormittagseinheit am Dienstag bei vfbtv auf die Vorbereitung beim VfB angesprochen wird, ist der japanische Nationalspieler noch ganz außer Atem, sagt dann aber mit einem etwas gequälten Lächeln: "Das Training ist schon sehr hart. Dreimal Training am Tag bin ich nicht gewöhnt. Aber ich habe mir so etwas Ähnliches schon gedacht, als ich meinen Trainingsplan gesehen habe, den mir das Trainerteam vor meinem Urlaub mitgegeben hat."

Zum Trainerteam des VfB gehört neben Cheftrainer Bruno Labbadia, Co-Trainer Eddy Sözer und Torwarttrainer Andreas Menger auch Dr. Christos Papadopoulos. Der Konditions- und Rehatrainer, der von den Spielern "Papa" gerufen wird, sorgt mit viel Einsatz, der nötigen Strenge und Akribie dafür, dass die Profis im bestmöglichen Fitnesszustand in die Saison 2011/2012 gehen. Im Gespräch mit www.vfb.de spricht der gebürtige Schorndorfer über seine Arbeitsweise, die Bedingungen beim VfB und seinen Beliebtheitsgrad bei den Spielern.

Hallo Christos, schön, dass du kurz Zeit gefunden hast. Du scheinst ziemlich eingespannt zu sein in den vergangenen Tagen, oder täuscht der Eindruck?
Christos Papadopoulos: "Nein, dieser Eindruck täuscht keinesfalls (lacht). Zurzeit komme ich neben der Saisonvorbereitung mit dem VfB zu fast gar nichts. Ich schaffe es tagsüber nicht einmal mehr, fünf Minuten mit meiner Frau zu telefonieren. Der Tag fängt für mich morgens um 6.30 Uhr an und endet zwischen 20.00 Uhr und 22.00 Uhr."

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Das klingt nach viel Arbeit. Wie sieht der Tagesablauf für dich grob aus?
Christos Papadopoulos: "Morgens beginnt es mit der Vorbereitung auf die erste Einheit. Wenn beispielsweise eine Laufeinheit als erste Einheit des Tages auf dem Programm steht, müssen die Pulsuhren bereitgestellt und die individuellen Pulszahlen errechnet werden, mit denen die einzelnen Spieler dann laufen. Dann müssen die Trainingsutensilien auf den Platz, die ich für die Übungen am Vormittag brauche. Das sind immer unterschiedliche, mal sind es Stangen, Hütchen oder Hürden, mal sind es luftgefüllte Stepper und Hantelstangen mit Gewichten. Ist eine Einheit vorbei, beginnt die Vorbereitung auf die nächste Einheit. Ich sage immer in Andenken an Sepp Herberger: Nach dem Training ist vor dem Training. Zwischendurch stehen Besprechungen mit Bruno Labbadia und Eddy Sözer, mit den Physiotherapeuten oder den Ärzten an. Am Abend sprechen wir im Trainerteam über den Trainingstag, bewerten die Leistungen und planen den nächsten Tag. Wir haben zwar Monats- und Wochenpläne, aktualisieren diese aber ständig."

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Anders als noch in den letzten Jahren bereitet sich der VfB größtenteils in Stuttgart auf die Saison vor und fährt nur in ein Trainingslager nach Österreich. Ist das für deine Arbeit von Vorteil, oder wärst du lieber in mehrere Trainingslager gefahren?
Christos Papadopoulos: "Für mich ist es optimal so, da wir hier beim VfB perfekte Bedingungen haben und uns hier super vorbereiten und mit einer hohen Intensität mit den Spielern arbeiten können. Der größte Vorteil ist aus meiner Sicht, dass wir hier alles für uns haben, wir kennen alles genau, können alles selber steuern und sind von niemandem abhängig. In einem Hotel muss man immer auf eine perfekte Organisation vertrauen."

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Für die Spieler bedeutet eine Saisonvorbereitung auch immer sich quälen zu müssen. Manche deiner Übungen haben es besonders in sich. Wie schätzt du deinen Beliebtheitsgrad innerhalb der Mannschaft ein?
Christos Papadopoulos: "Ich glaube, mein Beliebtheitsgrad schwankt je nach Trainingseinheit. Aber auf jeden Fall sind sie froh, wenn die Vorbereitung vorbei ist und sie wieder etwas weniger trainieren müssen. Denn nicht nur meine Übungen haben es in sich, auch das Programm von Bruno Labbadia und Eddy Sözer ist sehr anstrengend. Die fußballspezifischen Ausdauereinheiten finden alle mit Ball statt und machen deshalb vielleicht etwas mehr Spaß als meine Einheiten. Bisher ziehen aber alle wirklich super mit. Natürlich sind sie am Ende des Tages müde und kaputt, und während den Übungen machen sie auch mal kleine Scherze mit mir und versuchen mich zu überreden, weniger zu machen. Aber letztendlich fühlen sie sich durch das Programm besser und sind froh, wenn sie den Trainingseffekt spüren."