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2011, 8. Juli 2011
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Länderspiele, 08.07.2011

Halbfinalkrimi ohne Happy End

Die vier deutschen Nationalspieler verpassten mit der U17 nach einer 2:3-Niederlage gegen Gastgeber Mexiko den Einzug ins WM-Finale.

Das Halbfinale bei der U17 Weltmeisterschaft in Mexiko war nichts für schwache Nerven. Doch für alle, die sich in der Heimat die Partie trotz der Zeitverschiebung von sieben Stunden in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ab 1.00 Uhr live angeschaut haben, bot die Partie zwischen der Mannschaft von Steffen Freund und dem Gastgeber einen echten Fußball-Leckerbissen. Nur leider mit dem besseren Ende für Mexiko, dass nach einer dramatischen Schlussphase im mit 30.000 Zuschauern ausverkauften Nuevo Estadio Corona in Torreon noch mit 3:2 gewann.

Von Beginn an schenkten sich die beiden bis dahin im Turnier noch ungeschlagenen Teams nichts und gingen ein hohes Tempo. Auf Seiten der Deutschen standen die beiden VfB-Youngsters Odisseas Vlachodimos und Robin Yalcin in der Startformation und spielten auch durch. Sven Mende (in der 64. Minute für Levent Aycicek) und Rani Khedira (in der 74. Minute für Emre Can) wurden später noch eingewechselt. Doch der Reihe nach. Es ging für die quirligen und vor allem in der Offensive immer brandgefährlichen Mexikaner gleich gut los. Der überragende Julio Gomez, der am Ende zum Held einer ganzen Nation werden sollte, nutzte in der 3. Minute gleich die erste Chance zum 1:0. Doch die Freund-Elf schlug nur sieben Minuten später in Person von Goalgetter Samed Yesil zurück, der mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze den 1:1-Ausgleich erzielte.

Sekunden später war der Turban-Mensch nach einer Ecke zur Stelle

Nach dem Seitenwechsel drängten die Mittelamerikaner auf die Führung und wurden durch DFB-Kapitän Emre Can eiskalt erwischt. Der Bayern-Akteur schnappte sich in der 60. Minute kurz hinter der Mittellinie den Ball und marschierte unaufhaltsam in Richtung des gegnerischen Keepers, den er schließlich mit der Fußspitze zum 2:1 überwinden konnte. Lange sah es nach dem ersehnten Einzug ins Finale aus, doch dann brach die Schlussviertelstunde an, die es in sich hatte. In der 76. Minute zirkelte Jorge Espericueta einen Eckball direkt ins Tor zum 2:2, Gomez, der den Ball noch über die Linie drücken wollte, prallte dabei mit Samed Yesil zusammen und zog sich eine stark blutende Platzwunde am Kopf zu.

Der Außenstürmer wurde minutenlang behandelt und kehrte kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit mit einem dicken Verband um den Kopf und unter dem frenetischen Applaus der Fans wieder auf den Rasen zurück. Sekunden später war der Turban-Mensch nach einer Ecke zur Stelle und schoss sein Land mit einem spektakulären Fallrückzieher ins Finale gegen Uruguay, das in der Nacht von Sonntag auf Montag vor rund 100.000 Zuschauern im Aztekenstadion ausgetragen wird.

Zuvor tritt dort auch die DFB-Elf zum Spiel um Platz drei an. Gegner ab 22.00 Uhr (live auf Eurosport) ist dann Brasilien, das im anderen Halbfinale gegen Uruguay mit 0:3 verlor. "Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Die Spieler waren in der Kabine traurig und emotional. Meine Mannschaft hätte die Qualität gehabt, den Gastgeber zu schlagen und den WM-Titel zu holen. Meine Aufgabe ist es jetzt, die Mannschaft wieder aufzurichten und aufzubauen", erklärte Freund nach der Partie.