Die vierte Woche der Vorbereitung auf die nächste Saison ist fast vorbei und mit dem Trainingslager in Längenfeld haben Bruno Labbadia und sein Trainerteam die Möglichkeit, noch intensiver mit der Mannschaft zu arbeiten, auf Feinheiten einzugehen, Automatismen einzustudieren und am Spielsystem zu feilen. Dafür wird die Mannschaft oftmals während einer Einheit in zwei Gruppen unterteilt, wie auch am Samstagvormittag.
Mit einem Teil des Teams trainierte Co-Trainer Eddy Sözer Offensivaktionen, mit der anderen Gruppe trainierte Bruno Labbadia das Abwehrverhalten und das Verschieben in Richtung Ball. Nebenan fand mit Sven Ulreich und Bernd Leno ein separates Torwarttraining statt, bei dem Torwarttrainer Andreas Menger auf Metallkonstruktionen schoss, die so angefertigt sind, dass der Ball unvorhergesehene Richtungsänderungen vornimmt.
Marc Ziegler stand derweil bei den Offensivaktionen im Tor und stellte sich den Schüssen von Cacau, Pavel Pogrebnyak und Co. Ein Schuss von Martin Harnik aus kurzer Distanz sorgte jedoch dafür, dass Marc Ziegler das Training mit einer Kapselzerrung im Handgelenk früher als geplant beenden musste.
Diashow
Um später im Hotel nochmals der Mannschaft gelungene Aktionen sowie Fehlerhaftes vor Augen zu führen, bedarf es einer Spielanalyse. Beim VfB ist dafür zusammen mit Bruno Labbadia und Eddy Sözer Mathias Munz zuständig, der mit einer Kamera jede Sekunde des Trainings aufnimmt und nach Absprache mit den Trainern die entscheidenden Szenen zusammenschneidet. "Es ist unheimlich wichtig, dass die Spieler sehen können, was sie richtig gemacht haben und was nicht. Anhand der Visualisierung und der Analyse ist uns das möglich. Heute haben wir beispielsweise immer wieder Spielformen trainieren lassen, wo die Spieler den Ball durchs Mittelfeld in die Spitze treiben, das wird ihnen später vorgeführt", erklärt der Co-Trainer.
Profistativ kommt zum Einsatz
Am Nachmittag vor dem Testspiel gegen den bulgarischen Erstligisten PFC Ludogorez stand also Videoschulung auf dem Programm der Profis. Dafür schnitt Mathias Munz in Zusammenarbeit mit Eddy Sözer Material zusammen, das rund vier Minuten Szenen aus dem Training beinhaltet. Um eine gute Übersicht über den Trainingsplatz zu gewährleisten kommt ein Profistativ zum Einsatz, das sogenannte Hi-Pod. Manuell kann Mathias Munz das Stativ auf 9,30 Meter ausfahren. Oben ist die Kamera befestigt, am Boden kann man über ein Display sehen, was gefilmt wird, man kann per Fernsteuerung zoomen, schwenken, auf Pause drücken und alles, was man braucht, um die wichtigsten Szenen in den Kasten zu kriegen.
"In der Vorbereitung schneide ich hauptsächlich Szenen von unserem Training und von unseren Spielen aus der vergangenen Saison zusammen. Daran kann man am besten die taktischen Verhaltensweise unserer Mannschaft zeigen und analysieren", so Munz. Natürlich wird auch das Testspiel am frühen Abend auf dem Fußballplatz des SV Raika Längenfeld gegen die Bulgaren aufgenommen. Mathias Munz wird dann bis spät in die Nacht die gewünschten Szenen raussuchen und cutten, wie man auf Neudeutsch sagt.