Am Anfang wirken die VfB-Spieler noch relativ entspannt auf dem Laufband der Praxis im SpOrt Stuttgart. Einer nach dem anderen muss sich hier einem rund einstündigen Leistungstest unterziehen, der sogenannten Spiroergometrie. Bei diesem Verfahren werden die Atemgase, die maximale Sauerstoffaufnahme und die Atemfrequenz bestimmt.
"Wir sammeln Informationen über den Leistungsstand, die Ausdauerfähigkeit und die generelle Leistungsfähigkeit der Spieler", erklärt Heiko Striegel während nebenan Zdravko Kuzmanovic und Sven Ulreich alles aus sich herausholen und schwitzend die Laufbänder bearbeiten. VfB-Cheftrainer Bruno Labbadia und Co-Trainer Eddy Sözer schauten persönlich im SpOrt Stuttgart vorbei, um sich einen Eindruck vom Leistungstest zu verschaffen, schließlich ist es das erste Mal, dass dieser Test durchgeführt wurde.
Mithilfe einer Maske, die jeder Spieler von den Mitarbeitern der Praxis angelegt bekommt, werden die Daten eingeholt. Anfangs müssen die Akteure mit der Grundgeschwindigkeit von sechs Kilometer pro Stunde loslegen. Nach jeweils drei Minuten wird die Geschwindigkeit um zwei km/h erhöht, bis zur Ausbelastung. Im Normalfall ist die Leistungsgrenze nach rund 20 Minuten erreicht, die Geschwindigkeit liegt dann bei etwa 18 km/h. Zwischendurch wird Blut am Ohrläppchen entnommen, womit anschließend der Laktatwert bestimmt werden kann. "Das schlimmste an diesem Test ist die Maske, durch die man kaum Luft bekommt", schildert Zdravko Kuzmanovic den Test. "Ich habe versucht, mein Bestes zu geben. Solche Tests gehören einfach dazu, das müssen wir machen. Aber wenn ein Ball im Spiel ist, macht es natürlich viel mehr Spaß, an seine Leistungsgrenze zu gehen."
Auch für die kommenden Wochen ist das Ergebnis der Spiroergometrie sehr wichtig, schließlich kann das Trainer- und Ärzteteam anhand der Werte für jeden Spieler einen individuellen Trainingsplan zusammenstellen. "Für die Zeit nach der Saison geben wir den Spielern Hausaufgaben mit, die sie im Urlaub machen müssen. Nur Füße hochlegen geht nicht. Wir ermitteln jetzt den Ist-Zustand und vergleichen diesen dann nach dem Urlaub mit den neuen Werten. Daran erkennen wir, wie die Spieler trainiert haben und wo wir in der Vorbereitung ansetzen müssen", so Heiko Striegel.
