Die Aussicht vom 2. Rang, dem höchsten Punkt in der Cannstatter Kurve, ist gigantisch. Das gesamte Spielfeld erlebt man von dort in einer großartigen Perspektive. Trotz Sommerpause lässt sich die Atmosphäre bereits jetzt erahnen, wenn in der nächsten Saison 60.000 Zuschauer ihren VfB in der Mercedes-Benz Arena anfeuern. Bis dahin ist es zwar noch eine Weile hin, jedoch befinden sich die Bauarbeiten in der Heimat der treuesten Anhänger des Vereins mit dem roten Brustring im Endspurt.
Die Betonfertigteile der Ränge sind montiert. Nach und nach werden die Sitze angebracht, und in den Sanitärbereichen laufen die Arbeiten ebenfalls auf Hochtouren. Bis Mitte Juli sollen die Sitzmöglichkeiten für die rund 20.000 Fans in der "Stuttgarter Wand" befestigt sein. Für die Plätze der 8.000 Anhänger, die bei den Heimspielen direkt hinter dem Tor im Unterrang stehen und für Stimmung sorgen, werden zurzeit die sogenannten Fan-Stühle angeschraubt und montiert.
Mitte Juli soll die Videotafel hängen
Die Sitze verschwinden bei dieser speziellen Erfindung für Bundesligaspiele oder Partien im DFB-Pokal in einer Trittstufe auf dem Boden. Bei internationalen Begegnungen wird die Sitzreihe heraus geklappt. Ebenfalls mobil sind die Wellenbrecher, die aus Sicherheitsgründen versetzt hintereinander aufgebaut und in die Betonteile verschweißt werden. Wenn nötig liegen diese am Fußende der Sitzreihen. Mitte Juli soll die Videotafel über der Cannstatter Kurve hängen. Bis dahin ist auch die Fertigstellung der Sanitärbereiche, die in den VfB-Farben weiß-rot gefliest werden, geplant.
Während das Loch, dass durch den Kranunfall im Dach der Mercedes-Benz Arena entstanden ist, aktuell von Industriekletterern geflickt und erneuert wird, soll die Seilkonstruktion für die Erweiterung des Arena-Dachs in etwa zwei Wochen in die Höhe gezogen werden.
Es dauert nicht mehr lang
Dafür wurden bereits die Stützen montiert, an denen voraussichtlich in ca. 14 Tagen 40 Arbeiter gleichzeitig das Konstrukt in die Luft befördern. Über die Seile wird im letzten Arbeitsschritt dann das neue Dach, bestehend aus einem PVC-Stoff, gespannt. Ziel dieser Maßnahme ist, dass bei Regen möglichst wenig Zuschauer nass werden. Auch die Fans, die ab der kommenden Spielzeit im Bereich der ehemaligen Mundlöcher zwischen EnBW-Tribüne, Cannstatter Kurve und Haupttribüne ihren Platz haben, können so ihren exklusiven Sitz auf Höhe des Strafraums immer im Trockenen genießen. Schon jetzt sind die Zahnbalken für die Beton-Fertigteile zu sehen, die demnächst über die ehemaligen Zufahrts- und Zugangsmöglichkeiten gebaut werden. Es dauert also nicht mehr lang, und auch die letzten Lücken der neuen Heimat sind geschlossen.
Fotos: Arnim Kilgus