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2011, 30. Mai 2011
Jugend, 30.05.2011
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"Wir freuen uns auf das Halbfinale"

Auf Marc Kienle warten aufregende und anstrengende Zeiten, schließlich will der Vater von zwei Töchtern mit der U17 des VfB am Mittwochabend um 18.30 Uhr im Robert Schlienz-Stadion im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen Werder Bremen ins Finale einziehen und anschließend als übergeordneter sportlicher Leiter seinen Teil dazu beitragen, dass künftig noch mehr Talente aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung zu den Profis schaffen. www.vfb.de sprach mit dem 38-Jährigen über das Spiel am Mittwoch, die U17 des VfB und seine Aufgaben in der Zukunft.

Hallo Marc, am Mittwoch geht es für dich und deine Mannschaft um den Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft. Wie groß ist die Vorfreude auf diese Partie?
Marc Kienle: "Wir freuen uns alle sehr auf dieses Spiel, das ist der Lohn für eine tolle Saison, die wir verdient als Süddeutscher Meister beendet haben. Ich hoffe wirklich sehr, dass viele Zuschauer kommen und die Jungs unterstützen werden. In diesem Jahr gibt es aufgrund der U17-EM und U17-WM nur ein Halbfinale und kein Hin- und Rückspiel, was dieses Duell noch reizvoller macht. Für uns ist es natürlich toll, dass wir zu Hause spielen. Ob es letztlich ein Vorteil ist, muss man abwarten. In so einem Spiel entscheidet oft die Tagesform über Sieg oder Niederlage."

Die Generalprobe ist mit einem 7:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag geglückt. Wie geht ihr in die Partie gegen den Meister der Staffel Nord/Nordost?
Marc Kienle: "Meine Mannschaft hat in den letzten Partien teilweise sehr attraktiv gespielt. Daran wollen wir im Halbfinale anknüpfen. Wir haben die meisten Tore in unserer Staffel geschossen und werden uns gegen Bremen sicher nicht hinten reinstellen. Meine Philosophie ist zu agieren, die Initiative zu ergreifen und das Spiel zu dominieren. Ob das auch im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen Werder Bremen möglich sein wird, muss man sehen. Personell kann ich nahezu aus dem Vollen schöpfen. Nur Timo Cecen fehlt uns leider nach seinem Kreuzbandriss immer noch."

Wie erwartest du die Bremer?
Marc Kienle: "Wir haben Werder beobachtet. Das ist eine gute Mannschaft mit guten Einzelspielern. Generell haben alle vier Teams, die im Halbfinale stehen, die Qualität und die Berechtigung dazu, Deutscher Meister zu werden."

Für viele deiner Spieler ist die Saison mit dem Halbfinale und dem möglichen Finale noch nicht vorbei, da vom 18. Juni bis 10. Juli noch die U17-WM in Mexiko stattfindet und sich Odisseas Vlachodimos, Robin Yalcin, Erich Berko, Sven Mende und Jeremy Toljan, die Anfang Mai mit Deutschland U17-Vize-Europameister wurden, sowie Rani Khedira berechtigte Hoffnungen auf eine Nominierung machen dürfen. Wie gehen so junge Spieler, die nebenher auch noch schulische Pflichten haben, mit diesen Belastungen um?
Marc Kienle: "Das ist teilweise zu viel für die Jungs. Sie haben eine sehr hohe Belastung durch Lehrgänge des DFB, Einsätze für die Nationalmannschaft und die Vereinsspiele. Natürlich ist eine Nominierung für die Nationalmannschaft auch immer eine Auszeichnung für die Spieler und für den Verein. Trotzdem muss man behutsam mit den jungen Spielern umgehen und darf sie nicht verbrennen."

In Zukunft wirst du als übergeordneter sportlicher Leiter beim VfB tätig sein. Wie sieht das Aufgabengebiet für diese neu geschaffene Position aus?
Marc Kienle: "Meine Aufgabe ist es, als Bindeglied zwischen der Profiabteilung, der zweiten Mannschaft, also der U23, und dem Leistungsbereich in der Jugend zu agieren. Der Austausch zwischen mir und den jeweiligen Trainern ist dabei natürlich sehr wichtig, genauso wie die enge Arbeit mit unseren jeweiligen Perspektivspielern."

Was war ausschlaggebend für diese neue Herausforderung?
Marc Kienle: "Mir ist die Entscheidung sehr schwer gefallen, da mir meine Arbeit als Trainer großen Spaß macht. Aber für mich bietet die Position des übergeordneten sportlichen Leiters eine sehr reizvolle Aufgabe, bei der ich gestalterisch arbeiten kann. Beim VfB wurde traditionell immer schon sehr gute Arbeit in der Jugend verrichtet. Mir geht es nicht darum, alles zu verändern, sondern vielmehr darum, die Arbeit den Gegebenheiten und den Entwicklungen des modernen Fußballs anzupassen. Heutzutage herrscht eine gesteigerte Aufmerksamkeit und ein öffentliches Interesse an der Jugendarbeit, was nicht immer förderlich ist für die Entwicklung der Spieler. Wir wollen beim VfB unseren Weg gehen, mutig, ballsicher und offensiv Fußball spielen lassen und den Jungs ihr technisches und taktisches Rüstzeug vermitteln. Darüber hinaus wollen wir auf und neben dem Platz Persönlichkeiten entwickeln. Ein weites Aufgabengebiet, das Zeit braucht und auf das ich mich sehr freue."