Finaleinzug verpasst

Stark gekämpft, eine tolle Moral gezeigt, und am Ende doch verloren. Zweimal konnte die U17 des VfB am Mittwochabend im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen Werder Bremen einen Rückstand ausgleichen, musste sich am Ende aber im Elfmeterschießen dem Meister der Staffel Nord/Nordost mit 8:9 geschlagen geben.

Die Partie begann vor rund 600 Zuschauern im Robert-Sachlienz-Stadion, unter ihnen auch VfB-Präsident Erwin Staudt und U17-Nationaltrainer Steffen Freund, mit einer Schrecksekunde für die Mannschaft von Trainer Marc Kienle. Nach einem Werder-Angriff zappelte der Ball plötzlich im Netz, doch der Referee entschied auf Abseits. Die erste Chance des VfB vergab kurz darauf Timo Werner. Nach Vorarbeit von Serge Gnabry köpfte der Angreifer knapp übers Bremer Gehäuse. Wenig später jubelten die VfB-Spieler, doch auch diesmal gab der Schiedsrichter den Treffer von Yannick Nonnweiler aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition nicht.

Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt ausgeglichen, beide Teams zeigten ansprechenden Fußball und schenkten sich nichts. Kurz vor dem Halbzeitpfiff ging Werder dann jedoch in Führung. Zunächst parierte VfB-Keeper Odisseas Vlachodimos einen scharf getretenen Freistoß zur Ecke, doch beim anschließenden Kopfball von Bremens Lukas Fröde war auch der deutsche U17-Nationaltorhüter machtlos. Somit stand es nach 40 Minuten 1:0 für den Gast aus dem Norden.

Verlängerung über zweimal zehn Minuten

Nach dem Seitenwechsel brachte Marc Kienle für Yannick Nonnweiler Erich Berko ins Spiel, und der Joker erzielte mit seinem ersten Ballkontakt nach einem Eckball per Kopf das 1:1. Kurz darauf wurde ein weiteres Abseitstor, diesmal von Berko, nicht anerkannt. Anschließend hatte der ebenfalls eingewechselte Felix Lohrkemper die Chance zur Führung, scheiterte aber am Torhüter der Werderaner, Yannick Viol. Nach 80 Minuten hieß es daher immer noch 1:1, sodass eine Verlängerung über zweimal zehn Minuten gespielt werden musste.

In den ersten zehn Minuten passierte nichts Nennenswertes, dafür hatte es aber die zweite Hälfte der Verlängerung in sich. Zuerst erhöhte Patrick Lizius nach einem Doppelpass allein stehend vor Vlachodimos auf 2:1 für Bremen, dann war erneut Berko zur Stelle. Wieder kam der Angreifer nach einem Eckball an den Ball, diesmal tunnelte er den Bremer Schlussmann und markierte damit auch den 2:2-Endstand. Es folgte das Elfmeterschießen.

Beide Teams stellten fünf Schützen, die allesamt trafen. Auf VfB-Seite waren dies Yalcin, Mende, Mwene, Lohkemper und Mamba. Für die Bremer verwandelten Lizius, von Haacke, Röcker, Busch und Aycicek. Es ging weiter Schütze gegen Schütze. Maggio traf, Zwerschke ebenfalls. Dann hielt die Nummer eins der Bremer den Versuch von Sälzle, und Fröde traf und sicherte schließlich Bremen den Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft, wo Werder am Sonntag, 5. Juni, auf den 1. FC Köln trifft, der sich im anderen Halbfinale mit 3:2 gegen die TSG Hoffenheim durchsetzte.

Aufstellung VfB Stuttgart: Vlachodimos - Mwene, Yalcin, Markovic, Sälzle - Gnabry (66. Lohkemper), Khedira (79. Mamba), Mende, Saglam - Nonnweiler (54. Berko), Werner (91. Maggio)

Aufstellung Werder Bremen: Viol - Fröde, Plendiskis, Röcker - Busch, von Haacke, Zwerschke, Aycicek, Hilßner (63. Robrecht) - Ruf (41. Almpanis), F. Schmidt (74. Lizius)

Zuschauer: 600

Tore: 0:1 Fröde (37.), 1:1 Berko (55.), 1:2 Lizius (93.), 2:2 Berko (96.)

Elfmeterschießen: 3:2 Yalcin, 3:3 Lizius, 4:3 Mende, 4:4 von Haacke, 5:4 Mwene, 5:5 Röcker, 6:5 Lohkemper, 6:6 Busch, 7:6 Mamba, 7:7 Aycicek, 8:7 Maggio, 8:8 Zwerschke, 8:9 Fröde

Schiedsrichter: Weickenmeier

Gelb: Fröde

Gelb-Rot: Robrecht (100. wiederholtes Foulspiel)