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2011, 23. April 2011
Profis, 23.04.2011
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"Gemeinsam die Klasse halten"

Vor dem Endspurt im Rennen um den Klassenerhalt blickt Bruno Labbadia auf das Köln-Spiel zurück, sagt, wie der VfB den Hamburger SV packen will und dankt den Fans für ihre Unterstützung.

Herr Labbadia, ist mit dem 3:1-Erfolg in Köln bereits eine Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt zugunsten des VfB gefallen?
Bruno Labbadia: "Es steht außer Frage, dass dieser Auswärtssieg immens wichtig für uns war, zumal der gesamte Spieltag gut gelaufen ist aus VfB-Sicht. Dass es keine Vorentscheidung gewesen sein kann, zeigt allerdings der Blick auf die Tabelle. Der Sieg in Köln war aber ein weiterer Schritt hin zum Klassenerhalt und darüber hinaus eine starke Reaktion der Mannschaft auf das Kaiserslautern-Spiel. So muss es jetzt weitergehen. Wir werden bis zum Ende alles in die Waagschale werfen, damit wir unser Ziel erreichen."

In den ersten 45 Minuten sah es in Köln allerdings nicht unbedingt nach einem dreifachen Punktgewinn aus. Woraus resultierte die Leistungssteigerung in Durchgang zwei?
Bruno Labbadia: "In der ersten Halbzeit haben wir den Grundstock für den erfolgreichen zweiten Durchgang gelegt. Wir haben mannschaftlich geschlossen agiert und viel gearbeitet – das war entscheidend. Zunächst wollten wir geduldig spielen und in der Defensive kompakt stehen. Dank dieser Kompaktheit konnten wir nach und nach unsere spielerischen Mittel immer besser entfalten und dann auch Torchancen kreieren, die wir effizient genutzt haben."

Und wie viele Punkte braucht der VfB noch zum Klassenerhalt?
Bruno Labbadia: "Das wird die Abschlusstabelle dann zeigen. Wir werden jetzt garantiert nicht mit irgendwelchen Rechenspielen anfangen oder uns darüber Gedanken machen, welche Ergebniskonstellationen uns weiterhelfen könnten. Es bringt nichts, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen und könnte sich sogar kontraproduktiv auf die Konzentration auswirken. Wir fokussieren uns weiter nur auf uns selbst, auf unsere Stärken und auf das, was besser werden muss. Damit sind wir in der Rückrunde bisher gut gefahren."

Wie geht die Mannschaft das Heimspiel gegen den Hamburger SV an?
Bruno Labbadia: "Genauso wie wir die Niederlage gegen den FCK im Training aufgearbeitet haben, wurde das Köln-Spiel analysiert. Am trainingsfreien Montag konnte jeder etwas entspannen. Seit Dienstag arbeiten wir wieder konzentriert auf das Spiel hin. Wir wollen den Schwung aus Köln mitnehmen und wieder den Kampf annehmen. Für Hamburg geht es noch um die Qualifikation zur Europa League. Das wird mit Sicherheit ein schwieriges Match, in dem wir keine Sekunde nachlassen dürfen."

In Köln haben erneut tausende von VfB-Fans das Team unterstützt. Nimmt man dies während der Partie überhaupt war, kann das die Spieler vielleicht sogar zusätzlich pushen?
Bruno Labbadia: "Natürlich nimmt man das wahr, das hat uns nach vorne gepeitscht. In Köln war ja nicht nur der Gästeblock voll, sondern insgesamt fünftausend VfB-Fans im Stadion - und die waren so laut wie zehntausend oder noch mehr. Das war wirklich beeindruckend und hat uns enormen Auftrieb gegeben. Dafür möchte ich mich im Namen der gesamten Mannschaft nochmals bedanken! Ich hoffe, dass auch unsere Fans den Schwung aus Köln mit ins Heimspiel gegen Hamburg nehmen werden."

Sie sprechen die Rolle der Zuschauer beim HSV-Spiel an. Haben Sie den Eindruck, dass die Stimmung und Unterstützung bei Heimspielen zuletzt nicht immer so intensiv war wie auswärts?
Bruno Labbadia: "Nein, Fakt ist jedoch, dass es bei einigen Partien, die nicht gut oder phasenweise schlecht verliefen, relativ ruhig wurde im Stadion – einmal abgesehen von der Kurve, die immer alles gibt. Ich habe ja auch schon mehrfach betont, dass der Funken zunächst vom Rasen auf die Ränge überspringen muss. Aber es ist auch wichtig, dass die Fans nach Gegentoren weiter hinter uns stehen. Das gibt unseren Spielern auf dem Platz Halt und kann letztlich sogar mitentscheidend sein über Sieg oder Niederlage. Aber ich muss hierzu noch etwas ergänzen zur Situation unserer Fans."

Was denn genau?
Bruno Labbadia: "Für sie ist diese Saison wahrscheinlich genauso schwierig wie für die Mannschaft. Sie mussten wie wir einige herbe Tiefschläge wegstecken und seit Monaten treibt jeden die Sorge um, ob der VfB den Klassenerhalt schafft. Da geht es den Fans nicht anders als uns und allen Mitarbeitern des Vereins. Unzählige sind seit Jahr und Tag mit viel Herzblut hier dabei, der VfB ist ein Teil von ihnen.  Zudem darf man nicht vergessen, dass unsere Zuschauer jetzt schon seit zwei Jahren mit Einschränkungen durch die Stadionbaustelle zurechtkommen müssen. So wichtig die neue Mercedes-Benz Arena auch ist, so schwierig ist es für unsere Fans in einem noch unfertigen Stadion eine tolle Fußballatmosphäre zu schaffen. Deshalb kann man ihren Einsatz gar nicht hoch genug anerkennen. Und deshalb werden wir gemeinsam die Klasse halten: Schließlich soll die neue Mercedes-Benz Arena unsere Festung werden – und zwar in der Bundesliga!"