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2011, 4. Mai 2011
Bundesliga, 04.05.2011

Überraschend effektiv

Vor dem 33. Spieltag macht www.vfb.de den Teamcheck beim nächsten Gegner Hannover 96.

Der vorletzte Spieltag in der Bundesliga steht an, und eine Saison voller Überraschungen neigt sich dem Ende zu. Außer über die Dominanz des bereits feststehenden Deutschen Meister Borussia Dortmund wunderte sich Fußball-Deutschland in den zurückliegenden Monaten wohl am häufigsten über die Rolle von Hannover 96, am Samstag zu Gast in der Mercedes-Benz Arena. Schließlich beendeten die Niedersachsen die vergangene Spielzeit auf dem 15. Platz und schafften nur mit großer Anstrengung den Klassenerhalt.

Doch die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka erhielt eine Runderneuerung, präsentiert sich seitdem als geschlossene Einheit, zeigt beispielhaften Konterfußball und liefert sich mit dem FC Bayern München einen bravourösen Kampf um den dritten Platz. Nach der unerwarteten 0:1-Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach liegt Hannover zurzeit mit 57 Punkten auf Platz vier, zwei Zähler hinter dem Rekordmeister. Doch auch das Erreichen der UEFA Europa League ist bereits ein großer Triumph für das Team um Kapitän Steven Cherundolo, der den 96ern zwei Spieltage vor Schluss auch nicht mehr zu nehmen ist.

Das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff beherrschen die 96er nahezu perfekt

Die Gründe für den Erfolg der Norddeutschen sind vielfältig. Das Trainerteam legte in der Sommervorbereitung den Grundstein für eine physisch starke Einheit, die in Offensive und Defensive geschlossen arbeitet. Beide Bereiche arbeiten Hand in Hand, und so ist die Bilanz von 18 Siegen, drei Unentschieden und elf Niederlagen auch kein Wunder, sondern das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit. Vor allem das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff beherrschen die 96er nahezu perfekt. Mit der sogenannten "Zehn-Sekunden-Regel" erwischte Hannover schon den ein oder anderen Kontrahenten auf dem falschen Fuß. Nach Balleroberung schwärmen die Schützlinge von Mirko Slomka bienenartig aus, der Ball wird innerhalb von kürzester Zeit nach vorne in die Spitze befördert, wo dann zumeist einer der beiden Stürmer parat steht.

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Didier Ya Konan (13 Tore) und Mohammed Abdellaoue (10 Tore) bilden zweifellos eine der besten Sturmreihen der Liga. Hinter den beiden Spitzen hat sich der bereits ausgemusterte Jan Schlaudraff (4 Tore) wieder zurück ins Team gekämpft und ist mittlerweile kaum wegzudenken aus dem Angriffsspiel der Hannoveraner. Im Mittelfeld ist der zum defensiven Abräumer vor der Abwehr umfunktionierte Deutsch-Portugiese Sergio Pinto der absolute Chef und mit fünf Saisontoren auch torgefährlichster Mittelfeldspieler seiner Mannschaft.

Neben dem schussstarken Allrounder bestachen in dieser Spielzeit vor allem die vor der Saison noch weitestgehend unbekannten 22-jährigen Lars Stindl und Manuel Schmiedebach mit konstant guten Leistungen. Zu den beiden Youngsters gesellt sich noch Konstantin Rausch. Der 21-jährige gelernte Linksverteidiger sorgt auf der Außenbahn regelmäßig für Dampf und erzielte bis dato schon vier Tore, vornehmlich mit seinem starken linken Fuß.

Ein Plus der Niedersachsen ist auch ihre eingespielte Viererkette in der Abwehr. Links hat sich Christian Schulz festgespielt, ebenso wie Dauerbrenner Steven Cherundolo auf der rechten Seite. In der Mitte vertraut Mirko Slomka zumeist den beiden Innenverteidigern Karim Haggui sowie Emanuel Pogatetz. Für viele überraschend war der Torwartwechsel, den der 96-Coach in der Winterpause vornahm. Mit Florian Fromlowitz zwischen den Pfosten beendete das Team die Vorrunde immerhin auf dem dritten Platz. Dennoch entschied sich der Fußballlehrer zum Rückrundenauftakt für Ron-Robert Zieler, der im Sommer 2010 von Manchester United an die Leine gekommen war. Der junge Keeper dankte es seinem Trainer mit guten Leistungen und ist seither ein starker Rückhalt für eine überraschend effektive Truppe.

So könnte Hannover 96 spielen:

Zieler – Cherundolo, Pogatetz, Haggui, Schulz – Schmiedebach, Schlaudraff, Pinto, Rausch – Ya Konan, Abdellaoue