Manchmal sagen Bilder mehr als tausend Worte. Wenn man die Fotos in der Bildergalerie betrachtet, versteht man die Bedeutung dieser Weisheit umso besser. 24 Jahre lang war Jochen Rücker, der beim letzten Heimspiel der Saison in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena offiziell verabschiedet wurde, Angestellter des VfB. In dieser Zeit avancierte der heute 66-Jährige zum guten Geist der Mannschaft und Liebling der Fans.

2007 feierte der gebürtige Bischofswerderer sein 20-jähriges Dienstjubiläum. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Teambetreuer bei den Profis, die den ehemaligen Torwart ausschließlich bei seinem Spitznamen riefen. "Goalie" hallte es immer wieder durch den Mannschaftsbus. Bei jeder Gelegenheit, ob während einer schweißtreibenden Einheit oder abends im Trainingslager, schmetterte die komplette Mannschaft den Schlachtruf "Goalie, Goalie, Goalie". Der Genannte nahm es meist mit einem milden Lächeln zur Kenntnis. Überraschen konnte ihn, der so viele Trainer und Spieler hat kommen und gehen sehen bei seinem Verein, schon lange nichts mehr.

Sein Markenzeichen war die kurze Hose

Als Jochen Rücker 1987 zum VfB kam, fing er als Amateurtrainer an, von 1992 bis 2005 war er Torwarttrainer bei den Profis, die er schließlich bis zum Winter 2010 als Betreuer in jeder Trainingseinheit, in den Trainingslagern, bei den Auswärtsspielen und auf sonstigen Terminen begleitete. Sein Platz war stets auf der Bank in der Nähe des Trainers. Sein Markenzeichen war die kurze Hose, die er bei Wind und Wetter trug. Er arbeitete mit Trainergrößen wie Joachim Löw, Felix Magath oder Giovanni Trapattoni zusammen, feierte den Gewinn des DFB-Pokals 1997 sowie die Deutsche Meisterschaft 1992 und 2007.

Ein letztes Mal saß Goalie beim Heimspiel gegen Hannover 96 nochmal auf der Bank in der Mercedes-Benz Arena. Der VfB dankt Jochen Rücker für die jahrelange Zusammenarbeit und wünscht ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute. Mach’s gut Goalie!