Zwei Tage hatten die VfB-Spieler seit dem Sieg gegen den FC Schalke 04 Zeit, um abzuschalten, mit der Familie zusammen zu sein und sich individuell auf die nächste Aufgabe, das Auswärtsspiel beim FC St. Pauli, vorzubereiten. "Wir haben alle eine Pulsuhr mit nach Hause bekommen, mit der wir laufen waren", erklärte Georg Niedermeier nach dem Vormittagstraining am Mittwoch. Die Einheit begann mit intensiven Kraft- und Schnelligkeitsübungen, anschließend folgte Torschusstraining, und am Ende stand ein Abschlussspiel auf dem Programm, bei dem wechselweise eine Mannschaft in Unterzahl agierte. Somit kam es immer wieder zu packenden Zweikämpfen, schönen Spielzügen und gut herausgespielten Toren.
In den letzten beiden Spielen war vor allem die Defensivleistung der gesamten Mannschaft der Garant für die zwei Siege gegen Frankfurt und Schalke. "Wir wissen, dass wir eine gute Verteidigung haben, wenn alle mitmachen", sagte Georg Niedermeier. "Wenn einer einen Fehler macht, springt ein anderer für ihn ein und bügelt den Fehler wieder aus. Das hat uns in den letzten Partien stark gemacht", so der 25-Jährige. Seit dem 1:4 zu Hause gegen den 1. FC Nürnberg vor rund drei Wochen sei ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. "Wir haben uns in der Kabine zusammengesetzt und über unsere Situation gesprochen. Uns liegt allen sehr viel am Verein und den Fans. Wir gehen wieder in die richtige Richtung", sagte Georg Niedermeier, der beim 1:0-Sieg gegen Schalke 04 für den rotgesperrten Kapitän Matthieu Delpierre in die Mannschaft rutschte.
"Entscheidend sind für uns aber nur die drei Punkte."
"Wir müssen jetzt gegen St. Pauli wieder unsere Leistung bringen und wollen drei Punkte holen. Jeder von uns muss Verantwortung übernehmen und kämpfen, das Spielerische kommt dann von ganz alleine", fordert der Abwehrspieler, der aber auch vor den zuletzt erfolglosen Paulianern warnt: "Das wird eine ganz enge Kiste. St. Pauli hat zuletzt wenige Erfolgserlebnisse gehabt und wird dementsprechend alles geben. Entscheidend sind für uns aber nur die drei Punkte."
Während Cacau, Christian Molinaro, Khalid Boulahrouz und Philipp Degen abseits ihrer Kollegen auf dem Nebenplatz individuell trainierten, absolvierten Patrick Funk und Arthur Boka ein separates Programm. Marc Ziegler braucht nach seiner Gehirnerschütterung nach wie vor Ruhe, wird aber voraussichtlich nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren.