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2011, 14. März 2011
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Profis, 14.03.2011

"Ich bin sehr traurig"

Shinji Okazaki stellt sich in den Dienst der Mannschaft, ist mit den Gedanken aber pausenlos bei seinen Landsleuten in Japan.

Es war vermutlich das bis dato schwerste Spiel für Shinji Okazaki in seiner noch jungen Karriere. Schließlich musste er sich am Sonntag ab 17.30 Uhr im Stadion am Millerntor voll auf die schwere Aufgabe gegen St. Pauli konzentrieren, während tausende seiner japanischen Landsleute in der Heimat die schlimmste Zeit ihres Lebens durchmachen. Ein starkes Erdbeben, viele Nachbeben und ein gewaltiger Tsunami sorgten für eine verheerende Katastrophe in Japan. Seit den Bildern, die seit Freitag rund um die Uhr um die Welt gehen, sind VfB-Winterneuzugang Shinji Okazaki sowie sein Betreuer Takashi Kawagishi mit ihren Gedanken pausenlos im Land der aufgehenden Sonne. Beide sind in ständigem Kontakt mit ihren Familien und Freunden. "Unseren Angehörigen geht es gut. Wir kommen beide aus Teilen Japans, wo das Erdbeben zwar zu spüren war, die Verwüstungen durch das Beben und den Tsunami jedoch bei weitem nicht so schlimm sind, wie in anderen Regionen", sagte Shinji Okazaki am Montagmittag.

"Es besteht im Moment kein Grund zur Sorge"

Die Ehefrau des Offensivspielers, Yumemi, lebt mit den beiden kleinen Söhnen in Shimizu, wo Shinji Okazaki bis zu seinem Wechsel zum VfB gespielt hat. Takashi Kawagishi kommt aus Kanasawa, wo die Folgen des Erdbebens ebenfalls nicht vergleichbar sind mit denen beispielsweise in Sendai und Umgebung. Aus diesem Grund wird die Familie von Shinji Okazaki voraussichtlich nicht früher als geplant nach Stuttgart kommen. "Ich habe heute wieder mit meiner Frau telefoniert und erfahren, dass die Situation bei ihr und den Kindern normal ist. Sie haben keinerlei Probleme und es besteht im Moment kein Grund zur Sorge. Die lange Reise wäre für unser Baby sehr stressig. Aber letztendlich entscheidet sie, ob sie jetzt schon kommt oder nicht", sagt Okazaki, der nach den ersten Bildern seine Familie gerne sofort nach Stuttgart geholt hätte und vom VfB Stuttgart dafür auch jedwede Unterstützung erhalten würde.

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"Ich bete für alle Japaner"

"Meine Schwiegermutter hilft meiner Frau ab April im Haushalt, und im Sommer kommt meine Familie dann wie geplant nach Stuttgart", so der Stürmer, der sich trotz der Gedanken und Sorgen am Sonntag in den Dienst der Mannschaft stellte und zusammen mit seinen Kollegen den wichtigen Auswärtssieg beim FC St. Pauli sicherte. "Ich danke dem VfB und meinen Mannschaftskollegen für ihre Unterstützung. Sie helfen mir sehr und lenken mich ab. Aber natürlich bin ich im Moment sehr traurig", sagte Shinji, der sich per T-Shirt-Message nach dem Spiel an alle Japaner richtete. "Die Aufschrift bedeutet, dass ich für alle Japaner bete, für ihre Sicherheit, und dass ihnen keine Gefahr mehr droht."