Intensive Zweikampfschulung
Die gute Nachricht vorneweg: Marc Ziegler ist zurück auf dem Trainingsplatz. Nach seiner schweren Gehirnerschütterung, die sich der 34-jährige Keeper beim Europapokalspiel gegen Benfica Lissabon zugezogen hatte, trainierte er am Mittwochvormittag zusammen mit Torwarttrainer Ebbo Trautner rund eine Stunde lang. "Mir geht es mittlerweile wieder gut und ich habe momentan keine Probleme. Ich bin froh, wieder bei der Mannschaft zu sein", so Marc Ziegler.
Wie der Keeper absolvierten auch einige andere VfB-Profis ein separates Programm: Arthur Boka (Aufbautraining nach Innenbandriss im Knie), Johan Audel (Aufbautraining nach Kreuzband-, Innenband- und Meniskusriss), Patrick Funk (Aufbautraining nach Innenbandabriss im Knie), Khalid Boulahrouz (Entzündung in den Adduktoren), Georg Niedermeier (Schlag aufs Sprunggelenk), Cacau (Adduktorenprobleme), Serdar Tasci (grippaler Infekt) und Martin Harnik trainierten allesamt individuell.
Auf die verbliebenen Lizenzspieler wartete eine intensive Zweikampfschulung. Zunächst hieß es Eins gegen Eins auf einem kleinen Spielfeld. Nach mehreren Durchgängen wurde das Feld vergrößert und jeweils zwei Spieler traten gegeneinander an. Die Spieler, die außen herum standen, feuerten ihre Kollegen an, reichten die Bälle und gaben lautstarke Kommandos. Nach einiger Zeit wurde der Abstand zwischen den Toren wiederum erweitert und drei Spieler standen sich pro Team gegenüber. Den Abschluss bildete schließlich ein Spiel Vier gegen Vier.
"Von der Persönlichkeit her hat mich das auf jeden Fall weitergebracht"
Sichtlich abgekämpft machten sich die Akteure nach rund anderthalb Stunden auf den Weg in die Kabine. Sven Ulreich lobte den Einsatz und den Willen seiner Mitspieler. "Man merkt, wie gut uns die drei Siege in Folge tun. Läuferisch und kämpferisch sind wir auf einem guten Weg. So müssen wir weitermachen", so der Torhüter, der seit der Verletzung von Marc Ziegler wieder zwischen den Pfosten steht und auch seinen Teil zu den neun Punkten aus den letzten drei Spielen beitrug. "Ich denke, dass ich auch schon vorher meine Leistung gebracht habe. Klar hatte ich nach dem Torwartwechsel vor dem Spiel gegen Lissabon etwas Wut im Bauch, habe diese aber in Leistung umgesetzt. Von der Persönlichkeit her hat mich das auf jeden Fall weitergebracht", meint Sven Ulreich.
"Vor eigener Kulisse den nächsten Big Point einfahren"
Auch Stefano Celozzi konnte sich nach langer Zeit in St. Pauli mal wieder empfehlen und machte seine Sache auf der linken Verteidigerposition nach seiner Einwechslung für den angeschlagenen Cristian Molinaro gut. "Ich habe mich sehr gefreut, dass ich nach so einer langen Zeit mal wieder spielen durfte. Ich bin topfit und freue mich auf weitere Einsätze", sagte Celozzi nach dem Training. Für das Spiel gegen den VfL Wolfsburg hat sich der 22-Jährige viel vorgenommen: "Wir haben jetzt eine kleine Serie hingelegt und wollen diese am Sonntag ausbauen. Wir können vor eigener Kulisse den nächsten Big Point einfahren." Die Auswirkungen der Serie machen sich durchaus bemerkbar, findet zumindest Stefano Celozzi: "Das hat uns sehr gut getan. Man merkt in jedem Training, dass die Stimmung und die mannschaftliche Geschlossenheit richtig gut sind."