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2011, 31. März 2011
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Bundesliga, 31.03.2011

"Uns motiviert der Abstiegskampf"

Vor dem direkten Duell im Abstiegskampf an der Weser sprach www.vfb.de mit Werder-Mittelfeldspieler Tim Borowski.

Hallo Tim, am Samstag treffen zwei der erfolgreichsten Bundesligisten der letzten Jahre aufeinander. Sowohl der VfB als auch Werder stecken jedoch in dieser Spielzeit im Abstiegskampf. Und auch andere Klubs, die eigentlich zum Kandidatenkreis für den internationalen Wettbewerb zählen, stehen unten drin. Ist so etwas erklärbar?
Tim Borowski: "Sicherlich gibt es Gründe für den bisherigen Saisonverlauf. Wir hatten beispielweise mit extremem Verletzungspech zu kämpfen. Das soll keine Ausrede sein, aber wenn einem fünf Säulen auf lange Zeit wegbrechen, ist es schwierig das aufzufangen. Wir mussten immer wieder improvisieren und Ausfälle kompensieren. Man findet dann einfach nicht die gewohnte Sicherheit und Konstanz in seinem Spiel. Dass das Duell gegen den VfB am Wochenende ein Abstiegsspiel ist, hätte man so vor der Saison sicherlich nicht gedacht. Es ist insgesamt kurios, dass noch acht, neun Teams um die Klasse bangen müssen."

Auch für dich persönlich lief es bislang nicht gut. Vom 5. bis  zum 22. Spieltag konntest du, immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, kein Bundesliga-Spiel bestreiten. Ist das eine Saison zum Abhaken für dich oder spürst du, dass es jetzt aufwärts geht?
Tim Borowski: "Es ist schon brutal, wie oft es mich in dieser Saison getroffen hat. Und wer mich kennt, weiß, wie weh es mir getan hat, nicht spielen zu können. In den letzten Wochen haben wir alle aber einen deutlichen Aufwärtstrend gespürt. Wir arbeiten täglich sehr hart dafür, dass wir den Fans, die uns immer toll unterstützen, nun endlich auch wieder etwas zurückgeben können. Aber es ist noch längst nicht geschafft. Euphorie ist bei uns momentan völlig fehl am Platz."

Mit Sebastian Prödl fällt nun quasi der Dauerbrenner in der Werder-Elf verletzungsbedingt lange aus. Wie schwer wiegt dieser Verlust, speziell für eure Defensive?
Tim Borowski: "Es ist natürlich bitter, dass uns Basti nun auch noch länger fehlen wird. Er hat in dieser Saison ja bis auf das Spiel in Köln alle Partien absolviert und sich mit Per Mertesacker auf dem Platz immer besser verstanden. Dieser Ausfall trifft uns, keine Frage. Aber wir dürfen jetzt nicht jammern, schließlich zieht sich das Verletzungspech bei uns seit Monaten wie ein roter Faden durch die Saison."

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Im Hinspiel musste Werder ein herbes 0:6 in Stuttgart hinnehmen. Motiviert einen so ein Negativerlebnis zusätzlich oder blendet ihr diese Partie bewusst aus?
Tim Borowski: "Uns motiviert der Abstiegskampf, dass wir uns dort am Wochenende ein weiteres Mal beweisen können. Natürlich wurmt einen dieses Hinspielergebnis, aber es war ja leider auch nicht unsere einzige Partie in dieser Saison, die wir auswärts hoch verloren haben. Wichtig ist, dass wir das Ding am Samstag für uns entscheiden. Was wir unseren Fans im Hinspiel geboten haben, war unterirdisch."

In den vergangenen Wochen hat sich Werder stabilisiert. Gab es eine Arte Schlüsselmoment, der für euch die Wende markierte?
Tim Borowski: "Wir sind insgesamt alle enger zusammengerückt. Nach der Niederlage gegen den Hamburger SV haben uns zu Recht einige Fans bei unserer Ankunft am Weser-Stadion empfangen. Es war ein klärendes, sachliches Gespräch und hat uns allen die Augen geöffnet.

Die Fans haben uns vermittelt: "Jungs, so geht’s nicht! Man kann mal verlieren, aber nicht auf diese Art und Weise." Das war sehr bemerkenswert. Jeder einzelne tut gut daran, sich nicht zu wichtig zu nehmen."

Euer Restprogramm ist, wie das des VfB auch, alles andere als leicht. Sind die direkten Duelle gegen Kontrahenten um den Klassenerhalt vielleicht dennoch ein Vorteil, weil man vieles noch selbst in der Hand hat?
Tim Borowski: "Sicherlich haben es die letzten Spiele in sich. Im Prinzip sind es noch sieben Endspiele, um unsere "Mission" zu erfüllen. Wir dürfen da jetzt überhaupt nicht nachlässig werden. Ob es jetzt ein Vorteil ist, kann ich nicht sagen. Wichtig ist aber, dass wir es selbst in der Hand haben, wo uns der Weg hinführt."

Was meinst du, wer wird schneller den Klassenerhalt schaffen? Werder oder der VfB?
Tim Borowski: "Das ist schwer zu sagen. Ich wünsche es uns natürlich zuerst, aber hoffe auch, dass der VfB es schafft. Sie waren in den vergangenen Spielzeiten immer ein sympathisches Team, mit denen wir uns interessante Duelle geliefert haben."