Fragezeichen in der Pfalz
Dem 1. FC Kaiserslautern gelang in dieser Spielzeit ein Start nach Maß: Gleich im ersten Heimspiel der Saison 2010/11 bezwangen die Lauterer vor heimischer Kulisse keinen geringeren als den deutschen Rekordmeister aus München mit 2:0, zuvor gewann man in Köln. Zwei Spiele, zwei Siege – ein Erfolg, der den "Roten Teufel" für einen Spieltag sogar kurzzeitig die Tabellenführung bescherte.
Auch wenn es nur eine Momentaufnahme war und die Tabellenspitze mit der TSG Hoffenheim geteilt werde musste, verbreitete sich unter den FCK-Fans die Hoffnung, dass der Bundesliga-Aufsteiger bis zum Schluss mit dem Abstieg nichts am Hut haben werde. Ein Wunsch, der unerfüllt blieb. Denn Kaiserslautern rutschte in der Tabelle ab und rangiert mit zehn Punkten aus zehn Rückrunden-Spielen aktuell auf dem 14. Tabellenplatz. Somit stecken die Lauterer mit drei Punkten Vorsprung auf einen Relegationsplatz mitten im Abstiegskampf.
Torwartwechsel soll Defensive stärken
Doch wie der VfB hat die Mannschaft von Trainer Marco Kurz diesen Kampf angenommen und gibt Spieltag für Spieltag alles, um unten rauszukommen. Vor allem zu Hause sind die Pfälzer nur schwer zu bezwingen, was auch der VfB am 12. Spieltag beim 3:3-Unentschieden zu spüren bekam.
Auch Bayer Leverkusen tat sich am vergangenen Samstag lange Zeit schwer gegen stark verteidigende Gastgeber. Erst der Treffer des Ex-Lauterers Sidney Sam in der 74. Minute sicherte dem Tabellenzweiten die drei Punkte. Vor allem in der Defensive hat Trainer Marco Kurz einige personelle Veränderungen vorgenommen, um sein Team nach acht sieglosen Partien zu Beginn der Rückrunde wieder auf Kurs zu bringen. Im Tor erhielt gegen Bayer Kevin Trapp den Vorzug vor dem wiedergenesenen Tobias Sippel, der aufgrund eines Infekts zwei Spiele ausfiel.
Für den 20-jährigen Torhüter war es erst der dritte Bundesligaeinsatz überhaupt. Trapp machte gegen Freiburg und Gladbach zwei gute Spiele, war aber beim Leverkusener Gegentreffer nicht ganz unbeteiligt. Für Kurz gibt es aber trotzdem keinen Anlass für einen Torwartwechsel, so dass sehr wahrscheinlich auch am Samstag gegen den VfB der U20-Keeper bei den "Roten Teufeln" zwischen den Pfosten stehen wird. Neben Tobias Sippel hat auch Kapitän Martin Amedick seinen Platz in der Startelf verloren. Für ihn spielt seit der bitteren 0:3-Niederlage gegen Hannover 96 am 23. Spieltag Mathias Abel in der Innenverteidigung.
Adam Nemec fällt mit einer Innenbandverletzung aus
Doch weniger die Defensive bereitet dem 41-jährigen FCK-Coach aktuell Grund zur Sorge, sondern eher die Offensive. Adam Nemec verletzte sich bei der 0:1-Heimniederlage gegen Leverkusen nach einem Zusammenprall mit Michael Ballack und zog sich dabei eine schwere Innenbandverletzung am linken Knie zu. Für die Partie gegen den VfB wird der 25-jährige Slowake definitiv ausfallen. Eine mögliche Alternative wäre der Österreicher Erwin Hoffer. Zudem steht noch nicht fest, ob Ivo Ilicevic nach seiner Bauchmuskelzerrung für Samstag rechtzeitig fit wird. Ein Fragezeichen steht auch noch hinter dem Einsatz von Jan Moravek. Der 21-jährige Mittelfeldspieler ist erst am Mittwoch nach auskurierter Wadenverletzung ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Körperlich fit ist zwar Srdjan Lakic, aber der kroatische Nationalspieler sucht seit Wochen seine Hinrunden-Topform und hat seit dem Bekanntwerden seines Wechsels nach Wolfsburg nicht mehr getroffen. Seine letzten beiden Bundesligatreffer erzielte der 27-jährige Angreifer am 17. Spieltag beim 2:1-Auswärtssieg gegen Werder Bremen. Dabei wäre ein gefährlicher Torjäger in der Pfalz ein echtes Pfund im Kampf um den Ligaverbleib.
So könnte der 1. FC Kaiserslautern spielen:
Trapp - Dick, Abel, Rodnei, Jessen - Tiffert, Bilek, Kirch, Hoffer, Hlousek - Lakic