Jahr für Jahr gibt es für Sport Lisboa e Benfica, in Deutschland besser bekannt als Benfica Lissabon und am Donnerstagabend Gastgeber des VfB im Hinspiel des Sechzehntelfinales der UEFA Europa League, nur ein Ziel: den Gewinn der portugiesischen Meisterschaft. Schließlich ist der mit rund 200.000 Mitgliedern größte Sportverein der Welt mit 32 Titelgewinnen Rekordmeister Portugals. Zuletzt gewann das Team von Trainer Jorge Jesus die Meisterschaft 2010. Doch in der aktuellen Spielzeit müssen sich die Fans der Rot-Weißen wohl von den Meisterschaftsträumen verabschieden. Zu groß ist der Rückstand auf Tabellenführer FC Porto. Elf Punkte liegen die Hauptstädter hinter dem amitierenden Pokalsieger Porto auf dem zweiten Platz, der wiederum gesichert scheint, was die direkte Qualifikation für die UEFA Champions League in der kommenden Saison bedeuten würde. Satte zwölf Punkte Vorsprung hat Benfica vor dem Tabellendritten und Dauerrivalen Sporting Lissabon.
Javi Garcia in Aktion
Enttäuschend für die Anhänger des Vereins aus der Metropole an der Atlantikküste war das Abschneiden in der Königsklasse. Als Gruppendritter verabschiedete man sich bereits aus der Gruppenphase und verpasste dadurch erneut die Chance, nach 1961 und 1962 zum dritten Mal den wichtigsten internationalen Vereinstitel im Fußball zu holen. In der Mannschaft steckt trotz der namhaften Abgänge im Sommer 2010 (Angel di Maria zu Real Madrid und Ramires zum FC Chelsea) sowie im Winter 2011 (David Luiz zum FC Chelsea) nach wie vor viel Qualität. Noch immer spielen internationale Stars wie beispielsweise Luisao, Fabio Coentrao, Pablo Aimar, Javi Garcia, Oscar Cardozo, Nuno Gomez oder Javier Saviola bei SLB. Zudem verstärkten die Verantwortlichen um Rui Costa, sportlicher Leiter und ehemaliger Weltklassespieler, den Kader im Winter. Für die Defensive kamen Jardel von Desportivo Brasil und Lionel Carole vom FC Nantes. Für den Angriff verpflichtete man den argentinischen Nationalspieler Jose Luis Fernandez von Racing Club Avellaneda. Dafür fehlt in den Partien gegen den VfB der portugiesische Nationalspieler Ruben Amorim, der an beiden Knien operiert wurde.
Am vergangenen Sonntag schlug der amtierende Meister Vitoria Guimaraes souverän mit 3:0. Torschützen waren Abwehrspieler Sidnei, Spielmacher Aimar und Mittelfeldspieler Carlos Martins. Es wartet also eine schwere Aufgabe auf die Mannschaft von Cheftrainer Bruno Labbadia in der Europa League, aber keine unlösbare, wie das letzte Gruppenspiel Benficas in der Campions League gezeigt hat. Am 7. Dezember machte es der FC Schalke 04 vor und schlug die Portugiesen in deren 65.400 Zuschauer fassenden Estadio da Luz mit 2:1.