Kaum zurück aus Lissabon begannen die Akteure, die gegen Benfica von Anfang an zum Einsatz kamen, mit dem regenerativen Training. "Bis zum Spiel am Sonntag ist aktive Erholung angesagt. Dazu gehört Fahrrad fahren, Massagen, Saunagänge oder Warmwasserbecken. Am Samstag werden wir ebenfalls nur reduziert trainieren", sagte Bruno Labbadia nach der Ankunft am Trainingsgelände des VfB. Die Ersatzspieler absolvierten derweil eine komplette Einheit, an der auch Timo Gebhart trotz Bänderrisses im Sprunggelenk mit einer Spezialschiene am Schuh teilnahm. Tamas Hajnal machte sich unterdessen auf den Weg zur Kernspintomographie. Der Mittelfeldspieler war schon zu Beginn der Partie gegen Benfica unglücklich im Rasen hängen geblieben, konnte jedoch zunächst weiterspielen. Die Untersuchung bestätigte die Kapselverletzung im Sprunggelenk, ein Einsatz am Sonntag ist fraglich. Georg Niedermeier trainierte trotz eines "Brummschädels" auf eigenen Wunsch mit. Mit Schmerzen im Gesicht kehrte Zdravko Kuzmanovic aus Portugal zurück. Beide hatten einen Ellbogencheck eines Gegenspielers einstecken müssen, sind am Sonntag aber voraussichtlich aber mit dabei.
"Bayer verfügt über einen der stärksten Kader der gesamten Liga"
Trotz der 1:2-Niederlage war der VfB-Cheftrainer nicht unzufrieden mit dem Spiel in Lissabon. "Wir können viel mitnehmen aus dieser Partie. Wir standen vor allem in der ersten Hälfte kompakt und haben gut Fußball gespielt", so der 45-Jährige, der sich auch positiv über den ersten Auftritt des japanischen Neuzugangs Shinji Okazaki äußerte: "Man hat gesehen, warum wir ihn geholt haben. Er war torgefährlich, hat nach hinten aggressiv mitgearbeitet und sich gleich gut eingefügt. Wir sind froh, dass wir ihn jetzt einsetzen können. Zumal wir zurzeit viel Pech mit Verletzungen haben. Das bedeutet aber auch, dass wir noch enger zusammenrücken und noch geschlossener auftreten müssen", sagte Bruno Labbadia. Erst recht, wenn es am Sonntag gegen den aktuellen Tabellenzweiten Bayer Leverkusen geht. "Bayer verfügt über einen der stärksten Kader der gesamten Liga. Sie haben sich in den letzten zwei, drei Jahren immer weiter punktuell verstärkt und haben mittlerweile 18 nahezu gleichwertige Spieler. Spielerisch sind sie sehr gut", meinte Labbadia.
"Haben auch in Leverkusen eine Chance"
Jedoch stimmt den VfB-Cheftrainer der Auftritt seiner Mannschaft in Lissabon auch für das Spiel in Leverkusen zuversichtlich. "So wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, müssen wir uns vor keinem Gegner verstecken. Wir hätten auch nach dem 1:0 noch Tore nachlegen können, Möglichkeiten dazu waren da. Und das gegen einen sehr starken Gegner. Wenn wir es schaffen, die Ballverluste zu vermeiden und diese Leistung über 90 Minuten zu kompensieren, haben wir auch in Leverkusen eine Chance."