Am Tag nach dem 2:4 in Leverkusen war dem VfB-Cheftrainer die Enttäuschung über den Spielverlauf noch deutlich anzumerken. "Wir sind sehr traurig nach Hause gefahren. Das Ergebnis ist extrem bitter, vor allem wenn man bedenkt, wie wir nach zwei Rückschlägen zurückgekommen sind und dass wir nach dem 2:2 dem dritten Tor viel näher waren als Leverkusen. Nach dem Ausgleich und vor dem Eckball zum 3:2 hatte Bayer keine einzige Torchance, wir hatten dafür gleich vier bis sechs gute Möglichkeiten. Wir haben vieles richtig gemacht, aber auch zu viele einfache Gegentore bekommen", sagte Bruno Labbadia. "Unsere Defensive hat kaum etwas zugelassen, aber die wenigen Chancen, die Leverkusen bekam, haben sie ausgenutzt. Ich kann niemandem einen Vorwurf machen. Wenn wir Tore kassieren, dann liegt das an der gesamten Mannschaft. Wir machen nach wie vor zu viele individuelle Fehler. Vor allem in den Eins-gegenEins-Situationen müssen wir noch klarer zu Werke gehen", so der VfB-Cheftrainer weiter.
"Der Glaube an diese Mannschaft ist sehr groß"
Viel Zeit, über die Partie in der BayArena nachzudenken, bleibt nicht, schließlich steht am Donnerstag bereits das Rückspiel im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League gegen Benfica Lissabon an. Das Ziel nach dem guten Auftritt in Lissabon am vergangenen Donnerstag ist klar: "Das Hinspiel hat uns gut getan. Wir haben Benfica 60 bis 70 Minuten lang dominiert und in Leverkusen über 90 Minuten an diese Leistung angeknöpft. Jetzt wollen wir im eigenen Stadion gegen Lissabon nachlegen und weiterkommen. Darauf konzentrieren wir uns. Natürlich ist die Bundesliga im Moment für uns wichtiger, aber die Mannschaft hat lange dafür gearbeitet, so weit in der Europa League zu kommen. Der Fokus liegt jetzt auf dem Spiel gegen Benfica, danach konzentrieren wir uns auf das Spiel in Frankfurt", sagte Bruno Labbadia, der seinen Spieler den Rücken stärkt: "Der Glaube an diese Mannschaft ist sehr groß, gerade nach den letzten beiden Spielen. Wir dürfen die Zuversicht nicht verlieren, ohne aber dabei etwas schön zu reden. Wir sprechen unsere Fehler klar an und arbeiten diese auf."
Gearbeitet wurde am Montagvormittag auf dem Trainingsgelände des VfB. Während die Spieler aus der ersten Elf regenerativ trainierten, absolvierten die Ersatzspieler ein intensives Programm. Pavel Pogrebnyak drehte unterdessen einige Runden um den Trainingsplatz. Ein Einsatz am Donnerstag kommt für den russischen Nationalspieler nach dessen Rippenbruch in der vergangenen Woche aber voraussichtlich noch zu früh. "Wir werden sehen, wie er trainieren kann, aber er hat noch Schmerzen und spürt die Verletzung natürlich noch. Er wird in dieser Woche bereits wieder mit Ball trainieren, dann müssen wir abwarten, wann er wieder zur Verfügung steht", so Bruno Labbadia. Georg Niedermeier brach die Einheit am Vormittag ab. Der Verteidiger erhielt nach seiner Einwechslung gegen Leverkusen einen Pferdekuss, wollte es aber unbedingt probieren. "Auch daran sieht man, wie die Spieler alles dafür geben, dass wir unten rauskommen. Gegen Leverkusen hat Tamas Hajnal mit einem Kapselriss und Timo Gebhart mit einem Bänderriss im Sprunggelenk gespielt. Das spricht für die Einstellung der Mannschaft", meinte Bruno Labbadia.