Es läuft derzeit wie am Schnürchen bei Benfica Lissabon, am Donnerstagabend zu Gast in der Mercedes-Benz Arena. Nachdem der amtierende portugiesische Meister das Hinspiel im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League gegen die Mannschaft von Bruno Labbadia mit 2:1 gewinnen konnte, gelang nun auch die Generalprobe fürs Rückspiel. Mit 2:0 besiegte das Team von Coach Jorge Jesus den Stadtrivalen Sporting in dessen Stadion. Die Tore für den 32-fachen nationalen Titelträger erzielten Eduardo Salvio und Nicolas Gaitan. Mit dem Derby-Sieg schraubte Benfica seine Serie auf nunmehr zehn Siege in Folge in der heimischen Liga in die Höhe. Der Abstand zum Tabellenführer FC Porto beträgt zwar nach wie vor acht Punkte, doch noch hat SBL die Titelverteidigung nicht abgeschrieben. Auch in der Europa League hat Jorge Jesus nichts Geringeres als den Triumph als Ziel ausgegeben.
Cacau gegen Luisao im Hinspiel
Ein Unentschieden würde Benfica am Donnerstag reichen, um das Achtelfinale gegen den Gewinner der Partie FC BATE Borisov gegen Paris Saint-Germain FC am 10. Und 17. März zu erreichen. Doch auch wenn das Hinspiel-Ergebnis eine ordentliche Ausgangslage schuf, muss der portugiesische Rekordmeister im Vergleich zum Auftritt am vergangenen Donnerstag eine Schippe drauflegen, will man gegen den VfB eine Runde weiterkommen. Schließlich bestimmte der Bundesligist die Begegnung im Estadio da Luz in der ersten Halbzeit und war durch ein herrliches Tor von Martin Harnik mit 1:0 in Führung gegangen. Erst nach dem Seitenwechsel besann sich Lissabon auf seine zweifellos vorhandenen Offensivqualitäten und schnürte die Spieler mit dem roten Brustring in deren eigenen Hälfte ein. Der starke Angreifer Oscar Cardozo und der ebenfalls auffällige Franco Jara sorgten für die Wende im Spiel und für den 2:1-Endstand. Der im Hinspiel gelbgesperrte Argentinier Javier Saviola könnte eben jenen Jara in Stuttgart ersetzen, der seinerseits im Hinspiel für den kleinen, dribbelstarken Stürmer auflief. Auch wenn Benfica auf dem Papier der Favorit am Donnerstagabend ist, offenbarte das erste Duell zwischen den beiden Teams einige Schwächen in der Defensive der Portugiesen.
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VfB Stuttgart | - | Benfica Lissabon |
Die Innenverteidigung um Sidnei und Luisao ist kopfballstark und robust im Zweikampf, hat aber ihre Probleme bei Pässen in die Tiefe, wie das Tor von Martin Harnik verdeutlichte. Die beiden Außenverteidiger Maxi Pereira und Fabio Coentrao agieren bei Ballbesitz fast wie zwei Außenstürmer. Wann immer es geht, suchen sie den Weg nach vorne und unterstützen so das Mittelfeld. Das macht das Angriffsspiel von Benfica zwar variabler, lädt die Gegner aber auch zu schnellen Kontern ein.
Auch wenn den Spielern aus der portugiesischen Hauptstadt gegen den VfB ein Remis zum Weiterkommen reicht, werden sie voraussichtlich dennoch auf Sieg spielen. Ein Verwalten des knappen Vorsprungs und ein "Sich-hinten-reinstellen" passt nicht zur Mentalität der Südeuropäer.