Allgemeine Zufriedenheit herrschte bei Eintracht Frankfurt, am Sonntagnachmittag Gastgeber des VfB, in der Winterpause, schließlich beendete man die Vorrunde als Tabellensiebter und hatte Tuchfühlung zu den Europacup-Plätzen. Doch mittlerweile ist dieser Zustand Ratlosigkeit und Enttäuschung gewichen. Sechs Spieltage sind vorbei in der Rückrunde, ein Punkt und null Tore sind die Ausbeute. Damit ist die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe das schlechteste Team der bisher gespielten zweiten Saisonhälfte, die vorderen Plätze sind in weite Ferne gerückt, und die Angst, ganz unten rein zu rutschen, geht um.
Gekas gegen Serdar Tasci
Vor allem die Torflaute bereitet den Verantwortlichen in Hessen Sorge. Das letzte Tor in der Bundesliga erzielten die Frankfurter am 18. Dezember 2010, dem letzten Spieltag der Vorrunde, beim 1:0-Sieg gegen Borussia Dortmund. Erfolgreich war damals, wie sollte es auch anders sein, der Toptorschütze aus der Main-Metropole: Theofanis Gekas. 14 Tore stehen auf dem Konto des ehemaligen griechischen Nationalspielers. Doch auch er steckt wie seine Mitspieler im Tief. Immerhin hat Gekas in dieser Spielzeit im Vergleich zu seinen Sturmkollegen bereits seine Treffsicherheit unter Beweis gestellt. Egal ob Martin Fenin, Halil Altintop, Marcel Heller oder der zuletzt wegen öffentlicher Kritik in den Schlagzeilen stehende Ioannis Amanatidids, bei allen anderen Angreifern steht die Null.
Doch nicht nur im Sturm fehlt die Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor, auch das Mittelfeld der Eintracht zeichnete sich bis dato nicht durch eine hohe Trefferquote aus. Benjamin Köhler und Patrick Ochs trafen zweimal, Pirmin Schwegler, Caio sowie Alexander Meier je einmal. Der torgefährlichste Abwehrspieler der Skibbe-Elf, Chris (zwei Tore), liegt derzeit nach einer Bandscheiben-Operation flach. Ebenfalls passen gegen den VfB muss Stammtorwart Oka Nikolov mit einem Einriss der linken Fußsohlensehne. Fraglich war bis Mitte der Woche auch Mittelfeldspieler Sebastian Rode, beim 0:3 in Nürnberg am vergangenen Wochenende noch einer der besten Frankfurter Spieler. Doch der Youngster scheint seine Kapselverletzung im Kniegelenk überwunden zu haben und wird voraussichtlich neben Schwegler im defensiven Mittelfeld auflaufen.
"Es ist ziemlich sicher, dass wir die Strategie nicht abändern"
Vom bisherigen Spielsystem will Michael Skibbe laut eigener Aussage indes nicht abweichen. "Es ist ziemlich sicher, dass wir die Strategie nicht abändern. Im 4-2-3-1-System hat die Mannschaft schon unter meinem Vorgänger gespielt, und so haben wir auch in den letzten eineinhalb Jahren erfolgreich gespielt", sagte der Coach. Vor dem Ersatzmann von Nikolov, Ralf Fährmann, verteidigen aller Wahrscheinlichkeit nach Sebastian Jung, Maik Franz, Marco Russ und der Grieche Georgios Tzavellas. Neben Schwegler und Rode versuchen sich voraussichtlich Ochs, Köhler und Altintop im offensiven Mittelfeld, um die einzige Spitze Gekas zu unterstützen.
So könnte die Eintracht spielen:
Fährmann – Jung, Russ, Franz, Tzavellas – Schwegler, Rode, Ochs, Altintop, Köhler - Gekas