Als am Samstagabend der Schlusspfiff in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena ertönte, war die Erleichterung unter den 39.000 Zuschauern, deren Herz für den VfB schlägt, förmlich spürbar. Schließlich mussten sie bis zum Ende um die dringend benötigten drei Punkte zittern, da es die Mannschaft von Cheftrainer Bruno Labbadia nicht schaffte, in Überzahl das erlösende zweite Tor zu schießen. Stattdessen bewahrte Sven Ulreich sein Team in den letzten Minuten mit einer Glanztat gegen einen Kopfball von Edu vor dem 1:1-Ausgleich. "Sven strahlt wieder Selbstsicherheit und Ruhe aus, und die Mannschaft steht voll hinter ihm", sagte Sportdirektor Fredi Bobic am Sonntagvormittag, als er zu Gast im "Doppelpass" bei SPORT1 war. Die Null blieb stehen, das Elfmetertor von Zdravko Kuzmanovic reichte aus, und der VfB feierte zum ersten Mal in dieser Saison den zweiten Sieg in Folge. "Ein ganz neues Gefühl für uns. Das tut der Mannschaft, dem Verein und den Fans richtig gut", so der gebürtige Bad Cannstatter.
"Wir haben jeden Rückschlag ohne Murren hingenommen"
Natürlich bestimmte auch am Tag nach dem Erfolg gegen den FC Schalke 04 noch eine Szene die Diskussion der Expertenrunde um Moderator Jörg Wontorra: der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Dr. Felix Brych sowie die damit verbundene rote Karte für Benedikt Höwedes. "Von der Bank aus dachte ich im ersten Augenblick, dass es ein klarer Elfmeter war. Im Nachhinein muss man aber sagen, dass man vorher ein Foul von Pavel Pogrebnyak ahnden kann. Für das Handspiel konnte Benedikt Höwedes auch nichts", so Fredi Bobic. "Aber wir haben in der zweiten Hälfte zwei Elfmeter nicht bekommen. Daran sieht man, dass sich irgendwann alles wieder ausgleicht. So hatten wir in der Vorrunde auch oft Pech bei Schiedsrichter-Entscheidungen. Gestern hatten wir dafür Glück. Wir haben uns das aber auch wieder zurückerarbeitet", ist sich Fredi Bobic sicher. "In der Winterpause haben wir unheimlich intensiv gearbeitet und Dinge aus der Vorrunde aufgearbeitet. Wir haben jeden Rückschlag ohne Murren hingenommen, wie unsere vielen Verletzten oder die Niederlagen gegen Freiburg und Nürnberg. Ich hoffe, dass wir durch unsere beiden Siege in Folge jetzt ins Rollen kommen", sagte Fredi Bobic.
Die Vorbereitung auf das nächste Bundesligaspiel des VfB am Sonntag, 13. März, um 17.30 beim FC St. Pauli, beginnt am Dienstag. Den Montag gab Bruno Labbadia der Mannschaft frei. Am Tag darauf trainieren die VfB-Profis individuell, sodass auch am Dienstag kein öffentliches Training auf dem VfB-Gelände stattfindet.