Bevor es am Dienstag in Belek zur zweiten Einheit des Tages ging, sprachen die beiden Youngsters vom VfB II, Ermin Bicakcic und Sven Schipplock, mit www.vfb.de über ihre Eindrücke aus der bisherigen Vorbereitung, ihre Ziele, den Abstiegskampf in der Bundesliga und übereinander.
Hallo Ermin und Sven, wie geht's Euch nach zwei Tagen Trainingslager?
Ermin Bicakcic: "Also ich habe schon schwere Beine durch die harte Vorbereitung, aber das brauchen wir auch. Wir haben ja schon in Stuttgart hart und intensiv trainiert. Wir müssen diese Zeit in der Winterpause nutzen, schließlich brauchen wir all unsere Kräfte für die Rückrunde. Es gibt keine andere Möglichkeit um da unten rauszukommen, als zu kämpfen und alle Kräfte zu mobilisieren."
Sven Schipplock: "Natürlich spürt man die hohe Belastung, aber es ist normal, dass es im Trainingslager hart zur Sache geht und man viele Einheiten hat."
Für Ermin ist es das erste Trainingslager mit den Profis, Sven war schon ein paarmal dabei. Wie wurdet ihr aufgenommen?
Ermin Bicakcic: "Ich bin voll integriert, seit ich zum ersten Mal zum Kader der Lizenzspieler gehört habe beim Spiel auf Schalke in dieser Saison. Ich hatte gleich das Gefühl, dazuzugehören."
Sven Schipplock: "Ich weiß schon gar nicht mehr, wie oft ich schon bei den Profis dabei war, deshalb kenne ich die Mannschaft schon etwas länger. Ich komme sehr gut klar mit allen, auch wenn es zurzeit natürlich eine besonders schwere Zeit ist. Aber gerade in so einer Situation muss man zusammenhalten."
Ihr gehört zu den jüngsten Spielern hier in Belek. Gibt es Ältere, die man auch mal um Rat fragt?
Ermin Bicakcic: "Es gibt mehrere Spieler, zu denen ich aufschaue, weil sie schon viel erreicht und eine Menge Erfahrung haben. Cacau ist zum Beispiel so ein Spieler. Er ist mit dem VfB Deutscher Meister geworden und ist Deutscher Nationalspieler. Aber natürlich schaue ich auch besonders nach meiner Position. Von Spielern wie Matthieu Delpierre oder Serdar Tasci kann ich als Abwehrspieler noch viel lernen. Marc Ziegler zum Beispiel redet oft mit uns jungen Spieler und unterstützt uns wo er kann."
Sven Schipplock: "Es ist wichtig, Spieler wie zum Beispiel Christian Gentner oder Christian Träsch zu haben, die einem Tipps und Ratschläge geben können. Alle sprechen viel miteinander und helfen sich gegenseitig."
Gibt es so etwas wie Grüppchenbildung innerhalb der Mannschaft?
Ermin Bicakcic: "Das wurde nach außen hin oft so dargestellt, stimmt aber nicht. Gerade hier im Trainingslager merkt man, dass sich eigentlich alle ganz gut miteinander verstehen."
Sven Schipplock: "Die Stimmung ist gut in der Mannschaft. Alles andere wäre jetzt aber auch ein falsches Zeichen. Es bringt nichts, die Köpfe hängen zu lassen."
Ihr spielt schon eine Weile zusammen beim VfB II. Wie gut kennt ihr euch und was könnt ihr über den jeweils anderen erzählen?
Sven Schipplock: "Ich kenne Ermin schon lange. Er ist ein super Typ und ich komme sehr gut mit ihm aus. Aber im Training auf dem Platz gehe ich ihm lieber aus dem Weg und versuche, nicht gegen ihn zu spielen. Ermin ist ein ekliger Gegenspieler, gegen den es jeder Stürmer schwer hat.
Beim Kopfballspiel kann ich mir noch was von ihm abschauen, da ist er noch einen Tick besser als ich. Auch wenn das Ding gegen die Bayern in der Bundesliga am Anfang leider nicht rein ging. Aber daraus lernt er."
Ermin Bicakcic: "Schippo ist ein Stürmer, der unheimlich viel arbeitet, rennt und kämpft. Als Verteidiger ist es nicht einfach, gegen ihn zu spielen, da ist er genauso giftig wie ich als Abwehrspieler. Er hat beim VfB II schon oft seine Qualitäten als Torjäger unter Beweis gestellt. Persönlich komme ich super mit ihm zurecht, da er auch ein kleiner Spaßvogel ist."
Zum Schluss noch die Frage nach euren Zielen hier im Trainingslager?
Ermin Bicakcic: "Ich will dem Trainer das Vertrauen zurückgeben, das er in mich setzt und das er mir in den letzten Spielen gegeben hat. Ansonsten denke ich nicht soweit voraus, sondern will mich einfach in jedem Training präsentieren und alles geben."
Sven Schipplock: "Ich will mich jeden Tag zeigen durch Laufbereitschaft und Einsatzwillen, aber natürlich auch durch Tore im Training und in den Testspielen, schließlich bin ich Stürmer."
Danke für das Gespräch und jetzt viel Spaß beim Training!
Nach dem Interview wartete ein Trainingsprogramm auf die beiden Spieler des VfB II, das es in sich hatte. Steigerungsläufe über den gesamten Sportplatz in verschiedenen Variationen bildeten ein intensives Konditionstraining. Darauf teilte Cheftrainer Bruno Labbadia die Mannschaft in Defensive und Offensive auf, wobei die Mittelfeldspieler zwischen Angriff und Verteidigung hin- und herwechselten. Co-Trainer Eddy Sözer studierte mit der Abteilung Attacke verschiedene Spielvariationen ein, während Bruno Labbadia mit den Abwehrspielern taktische Variationen durchspielte. Nach knapp anderthalb Stunden freuten sich die Spieler auf das Mittagessen.